Titelverteidiger Waspo 98 Hannover legt im Meisterschaftsfinale vor

- 18.05.2022
Es war eine klassische Finte – links angetäuscht, rechts versenkt. Als der Ball nach Aleksandar Radovics erfolgreich verwandeltem Strafwurf im Spandauer Tor lag, ballte der Kapitän von Waspo 98 Hannover die Faust. Im ersten Spiel der Finalserie in der Wasserball-Bundesliga waren zu diesem Zeitpunkt zwar noch mehr als vier Minuten zu spielen, trotzdem bedeutete die erstmalige Drei-Tore-Führung für Hannover bereits eine Vorentscheidung. Spandau kam danach zwar noch einmal heran, doch spätestens nach dem Treffer von Ex-Nationalspieler Julian Real eine Minute vor dem Abpfiff war die Partie am Mittwochabend endgültig gelaufen.
Mit 12:9 gewann Waspo das Auftaktspiel, der Titelverteidiger geht damit in der Serie im Modus „Best of Three“ mit 1:0 in Führung. Die beiden nächsten Spiele finden am Wochenende (21./22. Mai) in Berlin statt, danach könnte der Deutsche Meister bereits feststehen. So lief es im vergangenen Jahr, als Hannover im heimischen Becken ebenfalls vorgelegt hatte und anschließend auch in der Hauptstadt kurzen Prozess machte – der Endstand lautete damals 3:0. Diesmal werden die Wasserfreunde jedoch alles daransetzen wollen, die Serie in eigener Halle zu drehen.
Zum sechsten Mal in Folge treffen die beiden Dauerrivalen in den Endspielen aufeinander, insgesamt ist es seit 1991 sogar schon die elfte Finalserie zwischen diesen beiden Vereinen. Und es wurde das erwartet knappe Spiel, wenn die beiden besten Mannschaften im deutschen Wasserball aufeinandertreffen. Der Rekordchampion aus Berlin erzielte das erste Tor, welches Waspo aber postwendend ausgleichen konnte – nach dem ersten Viertel stand es 4:4. Direkt zu Beginn des folgenden Abschnitts brachte Dimitri Kholod, mit drei Treffern diesmal bester Torschütze bei den Spandauern, sein Team dann erneut nach vorn. Allerdings sollte es tatsächlich das letzte Mal sein, dass die Gäste in Führung lagen. Hannover schlug zurück und erarbeitete sich noch im zweiten Viertel erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung.
Zur Halbzeit stand es 7:6 für die Niedersachsen, nach einem torarmen dritten Viertel dann 8:7. Ivan Nagaev erhöhte gleich zu Beginn des Schlussviertels auf 9:7 – mit vier Treffern war er am Ende bester Torschütze beim Sieger. Näher als bis auf ein Tor kamen die Spandauer danach nicht mehr heran, die nun darauf setzen müssen, dass sich die Worte ihres Trainers Petar Kovacevic bewahrheiten. Dieser hatte vor der Serie gesagt: „Mit einem Erfolg in die Serie zu gehen, gibt einen mentalen Vorsprung, aber entschieden ist damit gar nichts.“