Trotz Fieber: Synchronpaar Wesemann/Barthel springen bei der DM zu Gold
- 15.05.2025
Bereits im Vorfeld der Internationalen Deutschen Sommermeisterschaften im Wasserspringen in Rostock hatte Chef-Bundestrainer Christoph Bohm die Männer-Disziplinen als die mit der größten Spannung vorhergesagt. Seine Prognose sollte sich auch am zweiten Tag der Titelkämpfe bewahrheiten. Denn wie schon am Vortag vom Turm erfüllten auch beim 3m-Synchronspringen gleich zwei Paare die Norm des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) für die Weltmeisterschaften in Singapur (11. Juli – 03. August).
Sowohl Moritz Wesemann und Timo Barthel (beide SV Halle) als auch Lou Massenberg (Berliner TSC) und Jonathan Schauer (SV Halle) lagen über dem vom Verband geforderten Richtwert von genau 400,00 Punkten. Am Ende setzten sich Wesemann/Barthel mit 429,51 zu 414,39 gegen ihre Konkurrenten durch und sicherten sich damit das WM-Ticket. „Wir sind sehr zufrieden“, sagte Wesemann. „Unsere Synchronität war heute sehr gut, besser noch als im Training.“ Schon im Vorkampf hatte das Paar mit 405,36 die Norm übertroffen und konnte seine Punktzahl am Nachmittag noch einmal steigern – auch dank einer leicht veränderten Sprungserie. „Wir haben fünf Sprünge zur Auswahl für vier Kürdurchgänge und müssen einfach schauen, was am meisten Punkte bringt“, erklärte Wesemann. Im Finale zeigten sie deshalb den 3,5-fachen Auerbach- anstelle des Delfinsaltos. „Den kann Timo einfach unfassbar gut“, so der 23-Jährige.
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Barthel wiederum war nach dem starken Finalauftritt „einfach nur erleichtert“. Der Olympia-Sechste im Turmspringen war nach den Spielen zurück aufs Brett gewechselt, nach mehreren Operationen im Winter fehlt ihm dort allerdings noch die Routine. In den Tagen vor der DM war er zudem krank, hatte sogar Fieber. „Trotzdem wollte ich gestern unbedingt vom 1m-Brett springen, um in den Rhythmus zu kommen. Aber da lief es gar nicht, das hat mich nur noch mehr verunsichert für heute“, sagte er. Rechtzeitig zur Entscheidung war er dann aber wieder auf den Punkt topfit.
WM-Ticket mit Bestpunktzahl für die Olympia-Sechsten Hentschel/Müller
Für Moritz Wesemann war es bereits das zweite Gold der diesjährigen Wettbewerbe, er hatte am Mittwoch auch schon im Einzel vom 1m-Brett triumphiert. Gleiches gilt bei den Frauen für Lena Hentschel (Berliner TSC), die ihr Titelkonto am zweiten Tag ebenfalls weiter aufstockte.
Im 3m-Synchronspringen siegte sie an der Seite von Jette Müller (WSC Rostock) mit 317,91 Punkten und großem Vorsprung vor Julina Schnabel und Frieda Hoffmann (beide SC DHfK Leipzig/229,29). Auch die beiden Olympia-Sechsten von Paris (FRA) erfüllten damit deutlich die WM-Norm (295,00) und sammelten sogar so viele Punkte wie noch nie zusammen.
„Wir haben heute auch gemerkt, wie das ganze Team hinter uns stand."
Im Vorkampf hatten sie noch knapp unter der Norm gelegen, vor allem der 3,5-fache Salto vorwärts war dort nicht optimal gelungen. „Das ist der Sprung, mit dem ich am meisten Schwierigkeiten habe, deshalb bin ich wirklich froh, dass er im Finale dann so gut geklappt hat“, sagte Müller. „Der Druck war da“, meinte auch Hentschel. „Aber wir haben nach dem Vorkampf nochmal eine Schippe draufgelegt und das zusammen hinbekommen.“ Mit dem WM-Ticket in der Tasche falle jetzt ein großer Stein vom Herzen. „Wir haben heute auch gemerkt, wie das ganze Team hinter uns stand. Das hat sich angefühlt, als wenn wir nicht alleine auf dem Brett stehen, und hat uns nochmal zusätzlich gepusht“, so die Berlinerin.