Zwei Finaltickets für die Wassens und zwei Olympiaplätze für Deutschland vom Turm

Foto: Jo Kleindl

Mit der Optimalausbeute von zwei Final- und damit zugleich Olympiaplätzen ging am Dienstag das Halbfinale im Turmspringen der Frauen zu Ende. Zwar mussten Christina Wassen und ihre Schwester Elena Wassen (beide Berliner TSC) am Ende noch einmal zittern. Doch mit 309,05 beziehungsweise 307,30 Punkten qualifizierten sie sich letztlich doch beide für die Entscheidung am Mittwoch (11:00 Uhr MESZ) und sicherten damit zwei Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA). Deutschland ist neben China und Mexiko als einzige Nation mit zwei Springerinnen im Finale vertreten.

„Es ist das Optimum. Zwei Qualiplätze für Deutschland – besser geht's nicht. Wir haben noch nie so früh die zwei Olympiaplätze geholt, es war immer ein Zittern beim Weltcup oder bei der WM in diesem Fall, aber so ist es perfekt”, jubelte Bundestrainer Christoph Bohm. „Es ist schwierig, durch das Feld durchzukommen, aber sie haben eine super Punktzahl gezeigt, auch wenn sie beide je einen Fehler eingebaut haben. Sie haben unsere nationale Qualifikationsnorm deutlich übertroffen, das ist international auch immer ein Zeichen, dass man wirklich gut dabei ist.”

Beide Geschwister starteten sehr gut in den Wettkampf, die Wertungen in den ersten drei Versuchen waren bei beiden jeweils deutlich höher als im Vorkampf. Nach drei Runden hatten sie sich so bereits einen Vorsprung von 13,5 beziehungsweise sogar 17 Zählern auf Rang 13 als dem ersten Nicht-Finalplatz herausgearbeitet. Danach war aber im vierten Durchgang Christinas Handstandsprung wieder nicht optimal, und auch beim abschließenden Schraubensalto spritzte es bei ihr beim Eintauchen ein bisschen zu viel. Elena wiederum war beim Handstandsalto deutlich drüber beim Eintauchen und musste ebenfalls bangen. „Ich habe schon gedacht, das wars. Dann habe ich mich natürlich extrem geärgert und aus Frust schon mein Handy durch die Gegend geschmissen”, sagte Elena. „Und dann hat Lena (Hentschel, Anm. d. Red.) auf einmal gesagt: Wir sind drin!”

Bei den Europameisterschaften in Polen hatte Christina Wassen die erste Chance auf den Olympiaplatz noch knapp verpasst, umso ärgerlich hätte sie es gefunden, wenn es diesmal wieder nicht gereicht hätte. „Elena und ich haben dann bei jedem gehofft, dass vielleicht doch noch ein kleiner Patzer passiert. Dass dann ausgerechnet der Britin (Andrea Spendolini Sirieix, Anm. d. Red.) so ein Fehler unterläuft, damit haben wir nicht gerechnet. Aber es ist umso schöner, dass es jetzt mit Platz elf und zwölf gereicht hat”, jubelte sie.

Beste Springerinnen im Halbfinale waren wieder einmal die Chinesinnen: Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Quan Hongchan war mit 451,40 am stärksten, gefolgt von ihrer Landsfrau Chen Yuxi (430,05).

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