Celine Rieder mit neuem Selbstverständnis beim Weltcup-Finale auf Sardinien

In einem verträumten Fischerdorf auf der italienischen Insel Sardinien geht es am Freitag ums große Geld. Beim vierten und letzten Weltcup in Golfo Aranci (ITA) wird mit jeweils 50.000 US-Dollar für den Gesamtsieg die größte Prämie des Jahres an die Weltbesten im Freiwasserschwimmen verteilt. Das 10km-Rennen der Männer mit dem deutschen Starter Arne Schubert (SC Magdeburg) beginnt um 09:00 Uhr (Livestream bei Eurovisionsport), die Frauen mit Celine Rieder (Sport-Union Neckarsulm) und Lea Boy (SV Würzburg 05) folgen ab 12:00 Uhr.

>> Weltcupstand vor dem Finale

Die Punkteabstände sind nach nur drei Rennen gering. Rein rechnerisch haben Boy als Vierte und Rieder als Sechste sogar noch Chancen auf den Gesamtsieg, aber auch jeder Platz dahinter ist lukrativ dotiert. Eine gute Platzierung im Mittelmeer macht das besonders wertvoll: Gesamtrang zwei bringt immer noch stolze 35.000 Dollar, Rang drei 25.000, Rang vier 20.000, Rang fünf 15.000 und Rang sechs 12.000. Und auch der Tagessieg ist noch einmal 3.500 Dollar wert.

„Ich habe mich informiert und weiß, dass sich ein gutes Resultat hier besonders lohnt. Dennoch denke ich daran jetzt nicht ständig“, verriet Rieder. Die Lage erscheint ohnehin ziemlich unberechenbar. Keiner weiß nach der WM in Singapur vor zwei Monaten schließlich so genau, wer wie nach der Urlaubspause schon wieder in Form ist. Ihre Trainingspartnerin Moesha Johnson beispielsweise, die bei ihren zwei Weltcupstarts jeweils siegreiche Weltmeisterin aus Australien, hat sie seither noch gar nicht wieder gesehen. „Das Problem mit der Trainingspause ist aber für alle gleich. Wir müssen sehen, wer unter diesen Umständen die Schnellste ist“, meinte Rieder. Dass warme Bedingungen und wenig Wellen erwartet werden, sieht sie dabei als Vorteil an.

Unabhängig vom Rennen am Freitag wird es für die 24-Jährige das bislang erfolgreichste Jahr ihrer Karriere bleiben. In Singapur wurde die von Bundestrainer Bernd Berkhahn in Magdeburg betreute Langstrecklerin mit der Staffel erstmals Weltmeisterin, im 5km-Einzel wurde sie zudem Fünfte. Zuvor stand Rieder als Zweite in Ibiza erstmals auf einem Weltcup-Podest. Und beim Europacup-Finale vor zwei Wochen in Kroatien war Rieder auch wieder Dritte geworden, direkt hinter Boy übrigens.

„Ich habe aus Singapur ein gutes Gefühl und neues Selbstverständnis mitgenommen. Das hat sich schon beim Europacup gezeigt, und das zeigt sich nun hoffentlich auch beim Weltcup“, sagte Rieder. Die Entscheidung, nach der Olympiateilnahme 2021 als Beckenschwimmerin über 1500m Freistil in den vergangenen Jahren dann mehr auf die langen Kanten im offenen Gewässer zu setzen, war jedenfalls die richtige. „Es hat sich abgezeichnet, dass meine Stärken im Freiwasser mehr zum Tragen kommen. Deswegen kann ich das getrost so weitermachen“, meinte Rieder. Die Erfolge von Singapur sollen jedenfalls nicht die letzten gewesen sein.

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