Lukas Märtens rutscht locker als Zweiter ins WM-Finale

Gleich im ersten Schwimm-Finale der Weltmeisterschaften in Singapur (ab 12:52 Uhr im ZDF-Livestream) darf Deutschland auf eine Medaille hoffen. Über 400m Freistil qualifizierte sich Lukas Märtens in 3:43,81 Minuten als Zweitschnellster hinter Sam Short (AUS/3:42,07) für das Titelrennen. Und mit Oliver Klemet, der schon beim Freiwasserschwimmen mit dem Staffeltitel und Platz vier über 10km geglänzt hatte, ist als Siebter (3:45,72) ein weiterer Deutscher im Finale am Start. 

Als Weltrekordler (3:39,96) war Olympiasieger Märtens im letzten Vorlauf gesetzt und konnte so seine Kräfte am Vormittag genau einteilen. Short, dem Champion von 2023, überließ er die Bestzeit dabei ganz bewusst. „Das war recht kontrolliert. Ich habe es einfach rutschen lassen, ohne zu viel Körner zu verpulvern“, sagte der Magdeburger. „Ich muss bei der ein oder anderen Wende noch nachlegen, das habe ich schon im Rennen gemerkt.“ 

Klemet und Gose gelingt Umstellung auf den kühleren Pool  

Klemet klang ebenfalls zufrieden nach dem Rennen im 26 Grad kühlen Pool, die Strapazen der Hitzerennen bei rund 31 Grad Wassertemperatur vor der Insel Sentosa hat der 23-Jährige von der SG Frankfurt offenbar gut weggesteckt. „Das war zwar extrem hart, aber auch eine Punktlandung. Ich freue mich sehr, wie bei Olympia im Finale zu stehen“, meinte er. 

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Im Endlauf stehen über die Strecke außerdem Isabel Gose (SC Magdeburg/4:05,07) und Maya Werner (SC Magdeburg/4:06,75), die im Vorlauf Siebte und Achte wurden. „Dass ich neben Isa schwimmen konnte und auch beim Vorstart neben ihr saß, hat mir Ruhe und Selbstvertrauen gegeben. Und nach dem Anschlag habe ich erst einmal gefragt, ob ich mich nicht verguckt habe an der Anzeigetafel. Besser kann es gar nicht losgehen“, freute sich WM-Debütantin Werner. „Am Nachmittag ist die Aufregung nicht mehr ganz so groß sicher, da würde ich gern Bestzeit schwimmen“ – die liegt bei 4:06,02. 

Auch die deutsche Rekordhalterin Gose (4:02,14), die bei ihrer Freiwasser-Premiere vor wenigen Tagen auf Anhieb Staffelweltmeisterin geworden war, klang positiv. „Ich hatte ein besseres Gefühl als in den letzten Wochen, in denen es im Training nicht konstant wie gewohnt lief. Da sind noch Reserven da.“ 

Köhler und Matzerath als Zweitschnellste ins Halbfinale 

Einen tollen Eindruck hinterließ im Vorlauf Angelina Köhler. Über 100m Schmetterling zog die Titelverteidigerin von der SG Neukölln in 56,49 Sekunden als Zweitschnellste ins Halbfinale am Abend ein, nur Weltrekordlerin Gretchen Walsh (USA/55,68) war am Vormittag schneller. „So habe ich das erwartet, beim Einschwimmen lief es schon richtig gut“, meinte Köhler, die nicht ans Limit gehen musste. „Das hier ist definitiv ein schnelles Becken.“ Überraschend trat Olympiasiegerin Torri Huske (USA) nicht an. Die Vermutung liegt nahe, dass sie zu jenen zehn Aktiven ihres Teams gehört, die sich im Vorbereitungscamp in Thailand eine Lebensmittelvergiftung zuzogen. 

Die zweitschnellste Vorlaufzeit schaffte auch Lucas Matzerath über 100m Brust. In 58,75 Sekunden blieb der 25-Jährige von der SG Frankfurt nur eine Hundertstel über seinem deutschen Rekord, einzig Kirill Prigoda (NAB/58,53) war schneller. Europameister Melvin Imoudu (Potsdamer SV) kam als Zehnter (59,58) ebenfalls weiter ins Halbfinale. „Meinen Rekord bin ich 2023 in Fukuoka im Vorlauf geschwommen, diesmal will ich es andersherum machen“, sagte Matzerath.  

Zweimal Platz zehn für die Freistilstaffeln 

Eine Runde weiter kam zudem Luca Nik Armbruster (SG Neukölln Berlin) als 16. über 50m Schmetterling in 23,28 Sekunden. „Ein gutes Pferd springt nicht höher als nötig“ flachste er darüber, dass er dem Aus um eine Hundertstelsekunde entkam.  

In der Staffel über 4x100m Freistil gelang das Armbruster als Schlussschwimmer (48,84) später leider nicht. An der Seite von Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg/48,21), Rafael Miroslaw (SG HT16 Hamburg/48,32) und Kaii Liam Winkler (SG Neukölln Berlin/47,52) kraulte er auf Rang zehn (3:12,89 Minuten). Den Finaleinzug verpasste das DSV-Quartett damit um lediglich 15 Hundertstel. 

Auch die deutsche Frauenstaffel über 4x100m Freistil wurde Zehnte. Nina Holt (SC Magdeburg/54,36), Nina Jazy (SG Essen/54,54), Julianna Dora Bocska (SG Essen/54,64) und Lise Seidel (SC Chemnitz/54,76) fehlten trotz guter Leistungen 1,26 Sekunden zum Endlauf.  

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