Studie: Nichts stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt mehr als Sportvereine

- 19.09.2025
2.319 Vereine sind laut aktueller Mitgliederstatistik von 2025 im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) vereinigt. Sie bieten vielfältige Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten in verschiedenen Disziplinen, sowohl im Breiten- als auch im Leistungssport; und sie fördern damit die Jugend, die allgemeine Gesundheit und das soziale Miteinander.
Doch ihre Wirkung geht noch sehr viel weiter. Sportvereine leisten den mit Abstand wichtigsten Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Das geht aus einer aktuellen, repräsentativen Studie hervor, die das Leibniz-Institut für Medienforschung sowie das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt und mindline media gemeinsam mit ARD, ZDF und Deutschlandradio im Frühjahr 2025 durchgeführt haben und deren Ergebnisse in dieser Woche vorgestellt wurden. Für die Studie wurden 1.351 Personen ab 14 Jahren befragt.
In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher und politischer Polarisierung gaben demnach 65 Prozent der befragten Personen an, dass der Beitrag von Sportvereinen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt „sehr hoch“ oder „eher hoch“ sei. Damit liegt der Sport deutlich an erster Stelle aller genannten Bereiche, noch vor der Wissenschaft (58 Prozent), dem Bundesverfassungsgericht (55) und den öffentlich-rechtlichen Medien (53). Gewerkschaften (48), die öffentliche Verwaltung (40), soziale Medien wie Facebook, YouTube oder TikTok (32) sowie Parteien (31) und die Kirche (28) liegen deutlich dahinter.
>> Die Ergebnisse der Studie im Überblick
Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), sieht in den Umfrageergebnissen eine Bestätigung der Arbeit der Vereine. „Der Sport mit seinen 86.000 Vereinen ist der größte Bereich in unserer Gesellschaft, der Menschen aus allen Schichten und Kulturen noch zusammenbringt. Sportvereine sind die wichtigste Institution für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland. Was sie Woche für Woche leisten, ist durch nichts zu ersetzen. Diese Studie ist ein deutliches Signal an alle Entscheider in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Fördert den Sport, denn er gibt uns allen ein Vielfaches von dem zurück, was wir in ihn investieren.“
Umso mehr begrüßt der DOSB, dass im Zuge der sogenannten „Sportmilliarde“ bis zum Ende der Legislaturperiode deutlich mehr Geld in die bröckelnde Sportinfrastruktur investiert werden soll. Und appelliert zugleich an die Bundesländer, ihren Anteil des Länder-Sondervermögens dazu zu nutzen, um ebenfalls Investitionen in den Sport und seine Infrastruktur zu tätigen. So wie es im Saarland bereits geschehen ist, wo zehn Prozent der für das Bundesland vorgesehenen Fördergelder – insgesamt 120 Millionen Euro – für die Sanierung von Schwimmbädern verwendet werden.
„Wenn wir es schaffen, den Sport als zentralen Bestandteil in der Mitte unserer Gesellschaft auf Vordermann zu bringen, betonen wir damit eine wichtige Botschaft: Es geht voran in unserem Land. Durch moderne Sportstätten und gut aufgestellte Sportvereine kann der gesellschaftliche Zusammenhalt wieder gestärkt werden. Das ist in Zeiten wie diesen wichtiger denn je“, sagte Thomas Weikert.
Die aktuellen Umfrageergebnisse geben zudem Rückenwind für eine deutsche Olympiakampagne. Der DSV-Vorstandsvorsitzende Jan Pommer erklärte dazu: „Auch wegen solcher Daten bin ich überzeugt, dass wir eine breite Zustimmung der Bürger*innen für eine deutsche Olympiabewerbung erfahren werden. Der aktuelle Slogan lautet nicht umsonst: ,Das ist die Bewegung, die Deutschland jetzt braucht.‘ Und das trifft es doch genau.“