100-prozentige Zustimmung für die Weiterentwicklung einer geplanten Satzungsänderung

Am vergangenen Samstag tagte mit der Mitgliederversammlung das höchste Organ des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV), nach zwei Jahren konnten sich die Vertreter*innen der rund 530.000 DSV-Mitglieder dabei in Duisburg endlich mal wieder in Präsenz treffen. Regen Austausch gab es zuvor auch schon bei einem Grillabend im Freibad, den die rührigen Gastgeber in NRW und der ASC Duisburg organisiert hatten. Im Interview zieht DSV-Präsident Marco Troll nun Bilanz des DSV-Gipfeltreffens.

Herr Troll, ist die Mitgliederversammlung in Duisburg zu Ihrer Zufriedenheit verlaufen?

Marco Troll: Das kann man so sagen. Erst einmal ist es mir immer wichtig, unsere Mitglieder über unsere Arbeit in den vergangenen Monaten detailliert informieren zu können. Und es gab dabei so einiges zu berichten, zum Beispiel über die Zusammenarbeit in und mit den Dachverbänden FINA, LEN und DOSB, über unsere Hilfsaktionen für Flüchtlinge aus der Ukraine oder auch mein Schreiben an Spitzenpolitiker*innen wegen der Temperaturabsenkungen in den Bädern oder sogar drohenden Schließungen aufgrund steigender Energiepreise. Daneben erhielten die Mitglieder auch Informationen über eine gewünschte Zusammenarbeit in Projekten. Exemplarisch stellte der LSV Hessen eine Aktion mit der Abnahme von Schwimmabzeichen vor, das unter Beteiligung mehrerer Partner lief und ein sehr großes Medienecho brachte.

Im Mittelpunkt stand aber doch sicher die Diskussion über eine neue Satzung, oder?

Ja, denn dieser Erneuerungsprozess spitzt sich nun zu. Seit der vorherigen Mitgliederversammlung im November 2021 waren die künftig wahrzunehmenden Aufgaben durch den DSV und seiner Landesschwimmverba?nde noch tiefgehender analysiert und festgelegt, auch die Verantwortung verschiedener Gremien in einer künftigen Struktur sind noch einmal unter Beteiligung der Verbände genauer zugeordnet worden. So soll zum Beispiel auch die Schwimmjugend gestärkt werden. Unsere Satzungskommission hat diese Präzisierungen vorgestellt und ist damit jetzt so weit, sich an die konkreten Formulierungen der neuen Satzung setzen zu können und sie dann bei der nächsten Tagung im November zur Abstimmung vorzulegen.

Und passiert das denn auch? 

Ja, wir haben offenbar transparent genug agiert, alle Fragen beantwortet und die Beteiligten ausreichend mitgenommen. Denn nach der Diskussion wurde vom Vorstand diesmal extra noch eine Abfrage gestartet, ob wir diese Marschrichtung nun tatsächlich so weiterverfolgen sollen – und da gab es dann 100-prozentige Zustimmung für diese Neuorientierung. Das freut mich sehr und ist für uns jetzt auch das Zeichen, hier Gas zu geben und die Schritte zu verstärkten und die Hauptamtlichkeit bis zum Wahltag im November umzusetzen.

Wie sehen die geplanten Änderungen im Detail aus?

Im hauptamtlichen Vorstand soll es dann künftig drei Bereiche geben: Sportentwicklung, Leistungssport und Verwaltung. Berufen wird dieser hauptamtliche Vorstand vom Aufsichtsrat/Präsidium, in dem der Präsident und noch vier bis sechs weitere Personen sitzen, die von der Mitgliederversammlung gewählt werden. Somit können dann auch all die Ziele und Wünsche umgesetzt werden, die die Landesverbände in ihrer Erlangener Runde 2020 formuliert hatten. Es geht dabei insbesondere um Themen der Basis, nicht nur um den Leistungssport.

Nun gibt es in Leistungssport und Verwaltung diese Hauptamtlichkeit ja bereits, eine solche in der Sportentwicklung würde dann aber auch zusätzlich Geld kosten. Woher nimmt der DSV das dann?

Die neue Struktursäule Sportentwicklung ist ohne einen zusätzlichen finanziellen Mehrbedarf umsetzbar. Ob nach der Umsetzung noch zusätzliche Aufgaben durch neue erforderliche Technologie oder Personalaufstockungen Kosten verursachen werden, wird sich nach der Errichtung zeigen. Dann muss eventuell über ein Finanzierungskonzept diskutiert werden.

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