Barthel/Eikermann schlagen im Turm-Synchronspringen den Weg nach Paris ein

- 15.05.2024
Im Dreikampf um das Olympiaticket im Turm-Synchronspringen haben sich mit Timo Barthel (SV Halle) und Jaden Eikermann (SV Neptun Aachen) die beiden Favoriten durchgesetzt. Zum Auftakt der Internationalen Deutschen Sommermeisterschaften in Berlin sprangen die EM-Dritten von 2022 am Mittwoch mit 425,72 Punkten zum Titel, dahinter hatten die letztjährigen Junioren-Europameister Ole Rösler und Espen Prenzyna (beide WSC Rostock) mit 396,51 sowie Tom Waldsteiner und Luis Avila Sanchez (beide Berliner TSC) mit 377,88 nach Nachsehen.
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„Ich freue mich sehr für Timo und Jaden. Sie haben schöne Sprünge gezeigt und eine sehr gute Punktzahl erreicht“, meinte Bundestrainer Christoph Bohm, der das Paar nun für die Olympischen Spiele in Paris (FRA/26. Juli – 11. August) vorschlagen wird. Die endgültige Entscheidung über die Nominierung trifft dann Anfang Juni der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB).
Mit dem Startplatz in der Tasche fiel den Siegern anschließend ein Stein vom Herzen. „Natürlich waren wir hier in der Pole-Position, aber gerade deswegen hatte ich ein bisschen Bammel. Ich bin froh, dass wir im Finale dann das abgerufen haben, was wir können. Nachdem es im Vorkampf noch sehr knapp war zum Berliner Duo mit nur acht Punkten Vorsprung, lief es dann bei der Entscheidung deutlich besser“, sagte Barthel. Insbesondere beim Rückwärts- und beim Auerbachsalto – in der Vergangenheit durchaus Wackelsprünge von ihnen – bewiesen die beiden ihre Stärke, wie auch Christoph Bohm lobend hervorhob: „Nach dem Vorkampf habe ich ihnen gesagt, dass sie einfach ihre Stärken ausspielen und nicht daran denken sollen, was alles passieren könnte, sondern sich stattdessen darauf fokussieren sollen, was sie können. Das haben sie im Finale gut umgesetzt und damit verdient gewonnen.“
Auch das junge Rostocker Paar auf dem Silber-Rang zeigte im Finale eine starke Leistung und ließ lediglich beim Auerbach Punkte liegen; aufgrund des besseren Ergebnisses im Vorkampf lagen in der Addition beider Runden trotzdem die Lokalmatadoren Avila Sanchez und Waldsteiner vorne und sind somit mit Blick auf die EM-Nominierung im Vorteil. „Schon in der Hallensaison hat sich gezeigt, dass wir im Turm-Synchronspringen breiter aufgestellt sind als in den letzten Jahren, und diese Konkurrenzsituation sorgt dann für solche Leistungen“, freute sich der Bundestrainer.
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Bei den Frauen holten im Turm-Synchronspringen Charlotte Lederer und Jule Eisenberg (beide SC DHfK Leipzig) als einziges angetretenes Paar mit 251,16 Punkten den Titel. Für beide war es das erste Gold bei den Erwachsenen, ihre eigentlichen Saisonhöhepunkte kommen erst noch mit der DJM nächste Woche in Rostock und der JEM im Juli in Polen. Die Olympiakandidatinnen Elena Wassen, Christina Wassen und Pauline Pfeif (alle Berliner TSC) hatten auf den Synchronwettbewerb allesamt verzichtet, bei dem kein Olympiaticket zu holen war. Sie konzentrieren sich stattdessen auf das Turm-Einzel am Freitag, dort werden dann zwei Plätze für Paris vergeben.
Bei den Männern findet das Einzelfinale einen Tag später am Samstag statt, dann sind Jaden Eikermann und Timo Barthel aller Freundschaft zum Trotz Konkurrenten um das eine zu vergebene Ticket für die Sommerspiele. „Ab jetzt fokussiert sich jeder auf sich“, betonte Eikermann. Für Barthel wird der Wettkampf noch aus einem anderen Grund ein ganz besonderer, schließlich wird er dort letztmals in Deutschland vom Turm antreten (in Paris aber natürlich noch einmal auf internationaler Bühne). „Mein Körper macht das nicht mehr mit. Zum Abschied möchte ich noch einmal das Beste aus mir herausholen und meinen Quotenplatz verteidigen“, sagte er. „Das wird sehr emotional.“
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