Titelpremiere und EM-Norm für Lotti Hubert, auch Coordes/Waldsteiner reif für Belgrad

- 16.05.2024
Um die Olympiaqualifikation ging es vom 1m-Brett am zweiten Tag der Internationalen Deutschen Sommermeisterschaften im Wasserspringen in Berlin zwar nicht. Siegerin Lotti Hubert (Berliner TSC) freute sich deswegen aber nicht weniger über den DM-Titel in dieser nicht-olympischen Disziplin – schließlich war es ihr erster überhaupt in der offenen Klasse. Und nicht nur das: Mit 268,35 Punkten im Finale (und zuvor schon 250,80 im Vorkampf) erfüllte die Juniorenweltmeisterin von 2022 zugleich die Norm für die Europameisterschaften im Juni in Belgrad (SRB) und steht nun also auch vor ihrer ersten EM-Teilnahme bei den Erwachsenen.
„Das ist ein tolles Gefühl“, meinte die 19-Jährige vom Berliner TSC, die den höchsten Gesamtschwierigkeitsgrad des ganzen Feldes vorweisen konnte und mit dem 2,5-fachen Auerbachsalto auch den schwersten Einzelsprung – bei dem sie sogar noch ein paar Punkte liegenließ. „Da ist sicher noch mehr drin, aber ich mache diesen Sprung erst seit drei, vier Wochen und ich wusste gar nicht, dass ich ihn schon so gut kann“, sagte sie. Auch Bundestrainer Christoph Bohm lobte: „Das war eine sehr schöne Leistung, vor allem ihre Höhe beim Absprung ist beachtlich.“ Die neue Deutsche Meisterin geht nun mit viel Selbstvertrauen in die Wettbewerbe am Wochenende vom 3m-Brett, wo sie zumindest eine kleine Chance auf das Ticket für die Sommerspiele in Paris (FRA/26. Juli – 11. August) hat. „Das gibt mir Sicherheit. Ich gehe da ganz entspannt rein, ich weiß, dass die Konkurrenz sehr stark ist. Aber ich hoffe, dass ich dann wieder das abrufen kann, was ich kann.“
>> Jetzt Tickets für die DM Wasserspringen sichern
Silber und Bronze ging an die schwedischen Gaststarterinnen Elna Widerström (246,20) und Ellen Andersson (225,80). Lena Hentschel (Berliner TSC), die im Vorkampf mit 254,80 Punkten die beste Leistung gezeigt hatte, verzichtete mit Blick auf die Olympiaqualifikation vom 3m-Brett (am Samstag) auf einen Start im Finale.
>> Zu allen Ergebnissen und zum Livestream
Seinen ersten Einzeltitel im Erwachsenenbereich gewann auch Hannes Eberspächer (Berliner TSC) ebenfalls vom 1m-Brett, dabei ist er eigentlich Turmspringer. Mit 309,65 Punkten sorgte er als Sieger vor dem Schweden Elias Petersen (304,10) und dem Juniorenweltmeister von 2021 Jonathan Schauer (SV Halle/301,55) für eine große Überraschung. „Ich bin stolz, denn ich habe das 1m-Brett gar nicht so viel trainiert. Aber ich bin meine Serie durchgesprungen und habe auch von den Patzern der anderen profitiert“, sagte er. Das Einzel in seiner Paradedisziplin wird er bei dieser DM übrigens nicht mehr bestreiten, sondern erst wieder bei den Deutschen Jugendmeisterschaften kommende Woche in Rostock.
Im Mixed-Turm-Synchronspringen siegten am Donnerstag Tom Waldsteiner und Carolina Coordes (beide Berliner TSC) mit 296,04 Punkten vor Rayk Most und Charlotte Lederer (beide SC DHfK Leipzig/250,14). Nach ihrem ebenfalls schon guten Abschneiden bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im März hat das Berliner Paar damit ebenfalls die Kriterien für eine EM-Nominierung erfüllt. „Das ist ein sehr krasses Gefühl, zum ersten Mal bei den Erwachsenen dabei zu sein“, jubelte Coordes. Ihr Partner Tom Waldsteiner war dagegen schon bei mehreren internationalen Höhepunkten am Start. „Ich freue mich, dass es geklappt hat, besonders für Carolina. Wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung“, sagte er.
>> Alle Infos zu den Deutschen Meisterschaften inkl. Zeitplan