DSV-Mitgliederversammlung genehmigt neuen Haushaltsplan für 2023

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) tagte am vergangenen Samstag in Kassel, das höchste Gremium verabschiedete unter dem wichtigsten der anstehenden Tagesordnungspunkte dabei den Haushaltsplan für das Jahr 2023 mit klarer Mehrheit.

Diesen Haushaltsplan hatten die beiden aktuell gemeinsam in Führungsverantwortung stehenden Vizepräsidenten Kai Morgenroth und Wolfgang Rupieper nach ihrer Wahl im November 2022 erst neu erarbeiten müssen, nachdem der vorherige Vorstand um Marco Troll für seinen Entwurf samt einer Beitragserhöhung vor vier Monaten keine Mehrheit erhielt und daraufhin den Weg frei machte für einen Führungswechsel. Die Planung des ordentlichen Haushalts für 2023 in Höhe von rund 5,2 Millionen Euro wurde mit 265 von 374 Stimmen (70,8 Prozent) abgesegnet.

„Nach unseren Planungen ist für den laufenden Geschäftsbetrieb damit kein Zugriff auf unsere Rücklagen vorgesehen. Ich bedanke mich sehr für die konstruktive Mitarbeit aller Beteiligten“, berichtete Steuerexperte Morgenroth. Aus den in siebenstelliger Höhe vorhandenen Rücklagen zu bestreiten sind allerdings die Kosten für den umfassend angestoßenen Aufarbeitungsprozess von Fällen sexueller Gewalt und gegebenenfalls auch damit in Verbindung stehende arbeitsrechtliche Verfahren, bei denen nach wie vor eine außergerichtliche Einigung angestrebt wird.

Der neue Vorstand sucht außerdem nun noch nach Wegen zur besseren Unterstützung der Sparten im Leistungssport, die über den außerordentlichen Haushalt nicht mehr vom Bund im bisherigen Maß unterstützt werden. Für die WM-Teilnahme 2023 im Synchronschwimmen beispielsweise soll es möglichst noch zu einer geringeren Eigenbeteiligung der Aktiven als bisher geplant (1.700 Euro pro Person) kommen „Das wollen wir so nicht stehen lassen“, sagte Morgenroth. Viel Zustimmung erhielt der Hamburger auch bei der Ankündigung, in den nächsten Monaten wichtige gesellschaftspolitische Themen im DSV intensiver vorantreiben zu wollen, so soll eine Positionierung zum Startrecht von Transgender-Athlet*innen erarbeitet und ein*e Gleichstellungsbeauftragte*r eingesetzt werden.

Informiert wurde in der Sitzung natürlich auch über den Fortgang bei den im Jahresverlauf angestrebten Satzungs- und Strukturänderungen, die mehr Sportförderung und Hauptamt in der Führungsebene ermöglichen sollen. Die eingesetzte Satzungskommission will demnach den ersten Entwurf einer neuen Satzung schon in den nächsten Wochen versenden, damit dieser dann bei den Verbandstagen der Landesverbände ausreichend diskutiert und in Abstimmung mit den Vorschlägen der „Beitragskommission“ (die natürlich nicht nur die Beiträge, sondern alle Einnahmemöglichkeiten betrachtet) auch noch optimiert werden kann.

Rupieper forderte alle Mitglieder auf, sich bei diesem Reformprozess in der Zeit bis zur nächsten Mitgliederversammlung am 09. Dezember 2023 entsprechend intensiv einzubringen. „Können wir uns das leisten? Können wir so den Breitensport wieder mehr fördern? Wir sollten diese Diskussion vorher führen und dann bei der Mitgliederversammlung darüber abstimmen. Uns allen sollte klar sein dabei, dass das Thema Beitragserhöhung bei einer erneuten Ablehnung für lange Zeit gestorben wäre.“

Dass eine Beitragserhöhung, die es im Verband seit mehr als 30 Jahren nicht gegeben hat, für verbesserte Strukturen und mehr Hauptamt zwingend notwendig ist, sollte auch in den Landesverbänden klar sein. Am Ende liegt es bei ihnen, den Dachverband dahingehend zu befähigen. Dass man sich im DSV sehr einig sein (und werden) kann, zeigte sich schon an diesem Samstag, die weiteren Abstimmungsanträge wurden nämlich allesamt einstimmig durchgewunken.

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