Freistil-Gold zum DJM-Auftakt: Bei Linda Roth ist der Knoten geplatzt

Linda Roth vom SV Cannstatt sorgte über 100m Freistil für die stärkste Leistung der weiblichen Jugend am ersten DJM-Tag ©Tino Henschel

Am ersten Tag der Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM) in Berlin stand Linda Roth (SV Cannstatt) unter besonderer Beobachtung. Die 17-Jährige hatte im vergangenen Jahr bei den Titelkämpfen des Nachwuchses rekordverdächtige neun Goldmedaillen abgeräumt, sich im Winter und Frühjahr zuletzt aber mit einer Fußverletzung herumgeplagt, die sie zu einer Wettkampfpause zwang. Mit Blick auf die Europameisterschaften der Junior*innen in Samorin (SVK/01. – 06. Juli) musste sie also zunächst nochmal einen Formtest zu bestehen, was ihr am Mittwoch mit Bravour gelang. 

 

Mit 55,95 Sekunden über 100m Freistil blieb sie im Jahrgang 2008 deutlich unter der Normzeit für die JEM und sorgte damit für die punktbeste Leistung des Tages in der weiblichen Jugend. „Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit dem Auftritt. Ich habe die JEM-Norm geschafft, das war mein Ziel“, sagte sie. Und leugnete nicht, dass die vergangenen Wochen nicht einfach gewesen waren. „Ich hatte zum Glück gute Unterstützung durch mein Trainerteam und auch durch meine Ärzte und Physiotherapeuten. Aber ich habe jetzt auch eine Sportpsychologin an der Seite. Und natürlich auch meine Eltern. Zusammen haben sie mir da alle sehr gut durchgeholfen“, sagte sie.

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Der Knoten scheint nach diesem rasanten Auftakt jedenfalls geplatzt. Neun Titel können es 2025 nicht werden bei diesmal „nur“ fünf Starts. In den Rennen, in denen sie schwimmt, will Linda Roth aber weiter ihre aufsteigende Form unter Beweis stellen. „Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn ich vielleicht noch die ein oder andere JEM-Norm schwimmen kann. Das ist mein Ziel, und vielleicht auch noch den einen oder anderen Titel.“

„Uddis Gang“ kommt aus dem Feiern nicht mehr heraus.

Grund zum Feiern hatte am Mittwoch aber auch die Trainingsgruppe von Uta Brandl am Heidelberger Bundesstützpunkt, die sich in den Sozialen Medien selbst als „Uddis Gang“ bezeichnet. Mit Irmela Zeh (SV Nikar Heidelberg/Jahrgang 2009), die zu dieser Saison aus Cannstatt an den Stützpunkt gewechselt war, Hannah Schneider (Hofheimer SC) und Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg (Jahrgang 2007) konnten über 50m Brust gleich drei Mitglieder der Gruppe den Sieg davontragen. Wenig später schwamm über 100m Freistil dann auch noch Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg/Jahrgang 2007) zum Titel und sorgte damit für erneuten Jubel in der Heidelberger Gruppe.

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„Das ist unbeschreiblich, ein tolles Gefühl“, freute sich Hannah Schneider mit ihren Kolleginnen, die als 50m-Brust-Siegerin im Jahrgang 2008 in 31,87 Sekunden sogar eine neue persönliche Bestzeit erzielte. „Damit habe ich nicht gerechnet, weil wir gerade erst aus dem Höhentrainingslager mit dem DSV zurückgekommen sind. Dass ich jetzt schon wieder so spritzig bin, hätte ich nicht gedacht, aber es freut mich umso mehr“, sagte sie. Die 17-Jährige ist in diesem Jahr auch auf dem offiziellen Veranstaltungsposter der DJM zu sehen. „Das ist wirklich aufregend, eine große Ehre“, meinte sie. Und verriet, dass sie sich in den kommenden Tagen auf jeden Fall noch ein persönliches Exemplar sichern will: „Vor allem auch für meine Trainer aus Hofheim. Für die ist das ja auch was ganz Besonderes. Ich freue mich, denen auch etwas zurückgeben zu können“, so Schneider.

Leni von Bonin wiederholt bei der DJM ihren Erfolg aus der offenen Klasse

Gleich zwei Titel an einem Tag holte Eva Woitag vom SC Magdeburg (Jahrgang 2011). Sie gewann über 100m Freistil und zuvor auch schon über 200m Schmetterling. Im Jahrgang 2007 sicherte sich auf der Schmetterlingsstrecke erwartungsgemäß Leni von Bonin (Dresdner SC von 1898) den Titel in 2:14,91 Minuten. Die 18-Jährige war vor fünf Wochen an gleicher Stelle bereits nationaler Champion in der offenen Klasse geworden. „Es ist ja meine letzte DJM und ich versuche einfach, hier so viel wie möglich zu genießen und nochmal alles mitzunehmen“, sagte die Sächsin. Mit insgesamt sieben Starts hat sie in Berlin ein umfangreiches Programm gewählt, um das Grundlagenausdauer-Niveau zu testen in Vorbereitung auf die JEM in Samorin. „Um zu schauen, was geht und Sachen halt neu auszuprobieren.“

Auch Yara Fay Riefstahl (SC Chemnitz von 1892) aus dem Jahrgang 2008 (2:14,92) und Laura Sophie Kohlmann (SG Essen) aus dem Jahrgang 2009 (2:17,73) wird die Goldmedaille von Berlin sicher Schwung geben vor der JEM-Reise in die Slowakei geben. „Ich bin zufrieden, die Zeit ist völlig okay, sagte Riefstahl.

>> So lief der erste DJM-Tag im männlichen Nachwuchs

 

Alle DJM-Siegerinnen des ersten Tages

200m Schmetterling:

2012: Mia Marie Junga (Berliner TSC) 2:23,33

2011: Eva Woitag (SC Magdeburg) 2:21,41

2010: Evelyn Wegrotzki (SG HT16 Hamburg) 2:20,30

2009: Laura Sophie Kohlmann (SG Essen) 2:17,73

2008: Yara Fay Riefstahl (SC Chemnitz von 1892) 2:14,92

2007: Leni von Bonin (Dresdner SC von 1898) 2:14,91

 

50m Brust:

2012: Ella Napierala (SV Nikar Heidelberg) 34,12

2011: Amelie Rieß (SC Delphin Ingolstadt) 33,52

2010: Naya Petersen (SG Lübeck) 33,31

2009: Irmela Zeh (SV Nikar Heidelberg) 32,74

2008: Hannah Schneider (Hofheimer SC) 31,87

2007: Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg) 31,84

 

100m Freistil:

2012: Nele Rochow (Berliner TSC) 58,99

2011: Eva Woitag (SC Magdeburg) 58,52

2010: Karla Brosche (SC Chemnitz von 1892) 57,50

2009: Sophia Brauneck (TV Ratingen) 57,99

2008: Linda Roth (SV Cannstatt) 55,95

2007: Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg) 56,55

 

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