Lokalmatadorin Lena Hentschel hat bei der DM in Berlin zwei Olympiachancen

- 14.05.2024
Die Letzten werden die Ersten sein: Wasserspringerin Lena Hentschel (Berliner TSC) hätte nichts dagegen, wenn diese Redewendung bald auch auf sie zutrifft. Am letzten Tag der Internationalen Deutschen Sommermeisterschaften vom 15. – 19. Mai in Berlin kämpft die 22-Jährige am Sonntag zusammen mit ihrer Partnerin Jette Müller (WSC Rostock) um das Olympiaticket im 3m-Synchronspringen, das dann bei den Spielen in Paris (FRA/26. Juli – 11. August) wiederum die erste Medaillenentscheidung mit deutscher Beteiligung sein würde.
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Hentschel hat gute Erinnerungen an Olympia: Schon 2021 in Tokio (JPN) holte sie an der Seite der inzwischen zurückgetretenen Tina Punzel Bronze im 3m-Synchronwettbewerb und damit das erste Edelmetall für das Team Deutschland. Damals war sie neben Punzel die Jüngere, im Paar mit Müller (20) ist sie diesmal diejenige mit mehr Reife auf internationalem Parkett. „Damals bin ich Tina gefolgt, jetzt bringe ich selbst die Erfahrung mit. Ich habe das Gefühl, dass Jette von mir lernt, dass wir aber auch miteinander noch viel lernen können“, beschrieb die Berlinerin in einer Pressekonferenz des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) ihre neue Rolle. Umso mehr wäre die erneute Olympiaqualifikation für sie etwas ganz Besonderes.
Dafür müssen sich die beiden ihren Platz aber erstmal sichern. Zwar haben Hentschel und Müller den Startplatz für den DSV im Frühjahr bei der WM in Doha (QAT) holen können – wer die insgesamt neun Quotenplätze für Deutschland letztendlich besetzt, entscheidet sich aber erst bei der DM in Berlin.
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Mit Saskia Oettinghaus (Dresdner SC 1898) und Jana Lisa Rother (Berliner TSC) hat ein weiteres Paar Olympia als Ziel. „Die Anspannung steigt. Wir alle wissen, worum es geht und dass die Ergebnisse dieser Tage unseren ganzen Sommer und vielleicht auch darüber hinaus bestimmen werden“, so Hentschel. Entsprechend hat sie den Titelkämpfen vieles untergeordnet und in den vergangenen Wochen ihr US-Studium an der University of Ohio nur noch online absolviert, um so zusammen mit Jette Müller in Berlin trainieren zu können.
Bereits am Freitag hat Lena Hentschel im Einzelwettbewerb vom 3m-Brett eine erste Chance, sich ihren Olympiatraum zu erfüllen. Bei den Weltmeisterschaften in Katar war sie in dieser Disziplin als Sechste die beste Europäerin, beim Weltcupfinale in Xi’an (CHN) zuletzt sogar Fünfte – trotzdem sieht sie sich nicht in der allein als Favoritin. „Ich habe dieses Jahr gute Leistungen auf internationaler Bühne gezeigt, aber auch Saskia hat bei der WM einen Quotenplatz geholt. Und mit Jette und Jana Lisa haben wir noch zwei weitere sehr starke Springerinnen. Das wird ein Vierkampf werden“, so die Lokalmatadorin.