Lukas Märtens in Rekordrennen wieder in Topform

© Jo Kleindl

Auf den 400m Freistil war Elijah Winnington (AUS) vor zwei Tagen noch schneller gewesen als Lukas Märtens, der am Samstag auf dieser Distanz die Silbermedaille gewonnen hatte. Im Finale über die 200m Freistil drehte der Magdeburger diesmal den Spieß um und schlug vor dem Australier an. In 1:45,73 kam Märtens am Montagabend bei den Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) auf Platz sieben an und blieb dabei nur knapp drei Zehntel über seiner eigenen Bestzeit (1:45,44). Auch ganz vorne ging die Post ab, mit 1:43,21 konnte der Rumäne David Popovici seinen Junioren-Weltrekord aus dem Halbfinale ein weiteres Mal verbessern und schwamm mit großem Vorsprung zur Goldmedaille. Silber ging an Sunwoo Hwang (Südkorea/1:44,47), Bronze an Tokio-Olympiasieger Tom Dean (GBR/1:44,98).

Lukas Märtens war der erster Deutsche in einem 200m-Finale seit sieben Jahren. 2015 bei der Weltmeisterschaft in Kazan (RUS) hatte Paul Biedermann über diese Distanz die Bronzemedaille gewonnen. “Ich bin super zufrieden. Ich hatte im vorhinein schon gedacht, dass ich so schnell sein könnte. Aber es hat sich auch einfach gut angefühlt, im ganzen Rennen. Dass ich den Australier dann noch bekommen habe, ist dann noch ein schöneres Gefühl”, sagte Märtens. Ich denke, so kann ich jetzt erstmal zufrieden in die drei Tage Pause starten, denn die brauche ich jetzt definitiv.”

Am Vormittag war der 20-Jährige auch schon im Vorlauf über 800m Freistil angetreten, hatte dort jedoch das Finale verfehlt. Mit seinem Ergebnis am Abend betrieb er jedoch umgehend Wiedergutmachung. Während andere Schwimmer wie Winnington oder Felix Auböck (AUT) auf die 800 Meter verzichteten, um sich für das 200m-Finale zu schonen, hatte sich Märtens gemeinsam mit Bundestrainer Bernd Berkhahn bewusst für dieses anspruchsvolle Programm entschieden, um für künftige Wettkämpfe wie die Olympischen Spiele 2024 in Paris (FRA) die richtigen Taktiken und Automatismen zu entwickeln. “Es ist hart, aber ich habe mir das so ausgesucht und genau so soll es sein”, meinte Märtens. In Paris werde er wahrscheinlich nicht über fünf Strecken an den Start gehen, “da ist es besser, das Rennen jetzt mitzunehmen. In so einem WM-Finale steht man ja auch nicht jeden Tag.”

Bernd Berkhahn erklärte dazu: “Wir ziehen nicht zurück. Die Perspektive ist, dass Lukas das irgendwann schafft, diesen Stiefel durchzuziehen. Daher pokern wir hier nicht. Bis zu den 1500 Metern sind es nun ein paar Tage, auch weil die Staffel weggefallen ist (weil Josha Salchow mit einer Coronavirus-Infektion ausfällt, Anm. d. Red.), da wird er sich wieder erholen und um die Medaillen mitkämpfen können.” Der Vorlauf über die 1500m Freistil ist am Freitag, das Finale am kommenden Samstag. Dann will sich Lukas Märtens in der Duna-Arena erneut in Topform präsentieren.

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