Marlene Bojer zieht als Elfte in das WM-Finale des Solo-Wettbewerbs ein

- 17.06.2022
Offiziell werden die Weltmeisterschaften in Budapest (HUN) ja erst am Samstag eröffnet. Doch bereits am Freitagvormittag stand mit dem Vorkampf der Technischen Kür im Solowettbewerb im Synchronschwimmen der erste Wettkampf auf dem Programm, mit einem aus deutscher Sicht äußerst gelungenen Auftakt in diese Titelkämpfe.
Mit 80,8648 Punkten schaffte Marlene Bojer (SG Stadtwerke München) als Elfte den Sprung ins Finale der besten Zwölf am Samstag (16:00 Uhr). Damit steht bereits jetzt das beste DSV-Abschneiden in dieser Disziplin seit 2007 fest, seit die Technische Kür und die Freie Kür bei Weltmeisterschaften als zwei getrennte Wettbewerbe ausgetragen werden. Das bislang beste Ergebnis war ein 14. Platz bei der WM 2019 in Gwangju (KOR) ebenfalls durch Marlene Bojer gewesen. Als bislang einzige DSV-Starterin hatte zuvor 2013 in Barcelona (ESP) Kyra Felßner als 16. das Finale einer WM erreicht, für das damals allerdings noch vier Athletinnen mehr zugelassen wurden.
In der Technischen Kür müssen vorgegebene Elemente in einer bestimmten Reihenfolge ausgeführt werden, die Musik kann jedoch frei gewählt werden. Bojer, die in diesem Jahr bereits ihre fünften Weltmeisterschaften erlebt, hatte sich für einen Remix von „I’m a Survivor“ von Destiny’s Child entschieden. Bereits beim „Super Final“ der FINA Artistic Swimming World Series Ende Mai in Athen (GRE) war die Münchnerin für ihre kraftvolle Aufführung gelobt worden, an die sie nun auch in Budapest nahtlos anknüpfte. Mit ihrer ganzen Erfahrung zeigte die mit 29 Jahren drittälteste Starterin im Feld der 26 Teilnehmerinnen eine durchweg gelungene Kür, die vom Kampfgericht mit einer neuen Bestleistung (die bisherige stand bei 80,0743 Punkten) belohnt wurde. Das anschließende Küsschen für die Kamera war deshalb mehr als berechtigt.
„Platz elf und Finalplatz - wow, richtig verrückt! Ich bin super happy mit dem Ergebnis. Ich hatte viel Energie und Spaß beim Schwimmen unter freiem Himmel in dieser tollen Anlage”, jubelte Bojer. Dabei deutete sie an, dass im Finale vielleicht sogar noch eine weitere Steigerung möglich ist: „Klar gibt es Dinge, die ich noch besser machen kann, am Ende waren die Elemente nicht mehr zu 100 Prozent so, wie ich sie schwimmen kann, aber alles in allem fühle ich mich richtig gut. Mir war auch ganz wichtig, für das Duett (mit Michelle Zimmer, Anm. d. Red.) heute Nachmittag schon einmal vorlegen zu können. Da wird es ein richtiger Kampf um die Finalplätze, aber dass wir Südkorea jetzt schon einmal im Solo hinter uns gelassen haben, ist sehr gut.“
Beste Starterin im Vorkampf war am Freitag die WM-Bronzemedaillengewinnerin von 2019 Yukiko Inui aus Japan mit 91,9189 Punkten, gefolgt von der letztjährigen Europameisterin Marta Fiedina (UKR/90,9382), die beide als einzige die 90-Punkte-Marke übertrafen.