„Richtig gut“: Platz vier für Angelina Köhler beim Weltcup, Isabel Gose Sechste

@Jo Kleindl

Eines gehört für Angelina Köhler vor dem Wettkampf auf jeden Fall dazu: Musik – und das möglichst laut. „Das brauche ich, um mich aufzuheizen, das ist ein Muss, sonst geht gar nichts“, so die Berlinerin von der SG Neukölln. Beim World Aquatics Swimming World Cup in ihrer Wahlheimat lief diesmal Techno, und es war ganz offensichtlich der richtige Rhythmus, um sie für das Rennen über 50m Schmetterling in Schwung zu bringen. In 25,94 Sekunden belegte Köhler am Samstag Platz vier auf der Sprintstrecke und blieb dabei nur zwei Zehntel über ihrer Bestzeit (25,75).

„Unter 26 zu diesem Zeitpunkt der Saison ist für mich sensationell. Wir haben noch keine Geschwindigkeit gemacht, noch kein Krafttraining, dafür ist das richtig gut“, jubelte die Lokalmatadorin. Dass der Weltcup in diesem Jahr auf der langen Bahn ausgetragen wird, kommt ihr dabei durchaus entgegen, denn bei den Wenden hatte sie bislang noch ein paar Defizite. Durch gezieltes Rumpftraining will die 22-Jährige ihr Potenzial künftig noch besser ausschöpfen: „Meine Kicks sind viel besser und mein Rumpf stärker geworden, deswegen bin ich jetzt schon so schnell.“ Auch die erfolgreichen Weltmeisterschaften in Fukuoka (JPN) haben bei Köhler noch einmal für einen zusätzlichen Motivationsschub gesorgt: „WM-Platz fünf hat ganz viel Sicherheit gegeben für die Olympiasaison“, erklärte sie.

Schnellste im Schmetterlingssprint war Weltrekordlerin Sarah Sjöström: Die Schwedin setzte sich in einem spannenden Duell mit 25,06 knapp gegen Zhang Yufei (CHN/25,14) und bejubelte damit bereits ihren zweiten Sieg bei dieser Veranstaltung, nachdem sie am Freitag in Berlin auch schon die 50m Freistil gewonnen hatte.

>> Jetzt Tickets für den Weltcup in Berlin sichern

Nach Platz vier am Vortag über 400m Freistil hatte es auch Isabel Gose über die halb so lange Distanz erneut ins Finale geschafft und erzielte als Sechste in 1:58,67 ein weiteres Top-Ergebnis. „Ich bin happy. Ich hatte hier nichts zu verlieren und bin froh, dass es nochmal ein bisschen schneller ging als heute früh. Die 200 Meter fühlen sich an wie ein Sprint, da muss ich immer ein bisschen aufpassen, dass ich mich am Anfang nicht zu sehr aus der Ruhe bringen lasse und stattdessen versuche, meine Stärken auszuspielen, aber trotzdem Dampf mache“, erklärte sie. Und trotz des verstärkten Fokus auf die ganz langen Strecken bis 1500m will sie die 200m weiter schwimmen: „Es bleibt eine schöne, harte Strecke für mich, die ich unbedingt beibehalten möchte“, so die Magdeburgerin.

>> Alle Weltcupergebnisse auf einen Blick

Siegerin in diesem Rennen wurde mit neuem Weltcuprekord von 1:55,10 Siobhan Haughey (HKG), die sich gegen 400m-Siegerin Erika Fairweather (NZL/1:56,11) durchsetzte und anschließend über das Berliner Publikum schwärmte: „Es ist großartig, dass so viele Leute hier sind, und sehr aufregend. Wenn ich in Hongkong schwimme, haben wir nur selten ein volles Haus.“ Der Weltcup ist für sie trotz der vollen Saison mit den Weltmeisterschaften im Februar 2024 in Doha (QAT) und den Olympischen Spielen in Paris im (FRA) sehr wichtig: „Es ist gut, um die Rennstrategie und Rennroutinen zu üben. Nach den drei Weltcupmeetings werde ich eine bessere Ahnung davon haben, woran ich noch arbeiten muss, damit ich für Paris bereit bin.“

>> Zur Weltcup-Gesamtwertung

Ihren zweiten Erfolg des Wochenendes feierte Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin Kaylee McKeown (AUS) über 100m Rücken – sie siegte in 57,95 Sekunden überlegen mit mehr als einer Länge Vorsprung. Auch diese Zeit bedeutete wieder Weltcuprekord. Die Australierin liegt damit auch im Gesamtranking aussichtsreich auf Platz zwei (39,5 Punkte), knapp hinter Torri Huske (USA/39,4), die allerdings schon ein Rennen mehr in die Wertung einbringt. Dritte und ebenfalls noch mit besten Chancen auf den Gesamtsieg beim Berliner Meeting ist momentan Sarah Sjöström (38,8). Für die Weltcupwertung sammeln die Athlet*innen Punkte mit ihrer Platzierung und der Wertigkeit ihrer Zeit im Verhältnis zum Weltrekord gemäß der World-Aquatics-Punktetabelle.

Alle Siegerinnen des zweiten Weltcup-Tages in Berlin:

400m Lagen Frauen: Katie Grimes (USA) 4:37,20

200m Freistil Frauen: Siobhan Haughey (HKG) 1:55,10

100m Rücken Frauen: Kaylee McKeown (AUS) 57,95

50m Schmetterling Frauen: Sarah Sjöström (SWE) 25,06

100m Brust Frauen: Eneli Jefimova (EST) 1:06,50

4x200m Freistil Frauen: Ungarn 8:04,00

Diesen Artikel teilen

Weitere News