Silber im Solo: Klara Bleyer gewinnt bei der EM in Belgrad die die erste DSV-Medaille

- 11.06.2024
Synchronschwimmerin Klara Bleyer hat bei den Europameisterschaften in Belgrad (SRB) die erste Medaille für den Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) gewonnen. In der Technischen Kür des Solowettbewerbs sicherte sich die 20-Jährige von den Freien Schwimmern Bochum am Dienstag mit 242,9617 Punkten die Silbermedaille. Besser war an diesem Tag einzig die Österreicherin Vasiliki Alexandri mit 260,5967, Bronze ging an Marloes Steenbeek (NED/240,3816).
„Diese Medaille bedeutet mir sehr viel. Wenn mir das vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, hätte ich gesagt: ‚Soll das ein Witz sein?‘ Bei einer Europameisterschaft auf dem Podium zu stehen, ist einfach unglaublich“, jubelte Bleyer. „Ich weiß, es ist ein olympisches Jahr und nicht jedes Land ist hier, aber für Deutschland ist das eine sehr große Sache. Das ist ein guter Anfang für uns, und ich hoffe auch, dass das Synchronschwimmen dadurch noch mehr ins öffentliche Bewusstsein rückt.“ Die Medaille der Bochumerin war erst das achte deutsche Edelmetall bei Europameisterschaften im Synchronschwimmen überhaupt – und jetzt aber direkt das zweite binnen eines Jahres, nachdem das DSV-Team 2023 in Oswiecim (POL) ebenfalls Silber in der Freien Kombination geholt hatte. Auch dort war Bleyer mit dabei gewesen. Im Solowettbewerb hatten zuvor 1974 Brigitte Serwonski und 1983 Gudrun Hänisch jeweils Bronze gewonnen, damals gab es allerdings noch eine gemeinsame Wertung aus Freier und Technischer Kür.
Gleich als erste der insgesamt 17 Starterinnen stieg Klara Bleyer ins Belgrader Becken und legte dort einen Auftritt hin, an dem sich danach fast die gesamte Konkurrenz die Zähne ausbiss. Fehlerfrei kam sie durch ihr Programm, auch der Wert für den künstlerischen Ausdruck war wieder einmal sehr hoch. Genau daran hatte sie zuletzt mit Ona Carbonell besonders gefeilt, einem der ganz großen Stars des Synchronschwimmens. Die Spanierin, inzwischen nicht mehr aktiv, gewann dereinst zwei Medaillen bei Olympia, 23-mal Edelmetall bei Weltmeisterschaften und wurde dreimal Europameisterin – und sie ist das große Vorbild der jungen Deutschen. Mit ihrer Unterstützung hatte sie es erst kürzlich beim Weltcup in Paris (FRA) erstmals in der offenen Klasseauf ein internationales Podium geschafft – auch dort kam sie auf Rang zwei. Mit der Bestätigung dieser Platzierung bei der EM ist die letztjährige Junioreneuropameisterin nun endgültig in der Weltspitze angekommen. „Klara ist immer wieder für besondere Momente gut“, meinte ihre Trainerin Stella Mukhamedova überglücklich. „Sie hat das heute unglaublich gut gemacht, so gut ist sie noch nie geschwommen, das war nochmal besser als bei der WM in Doha und beim Weltcup in Paris. Sie hat alle Elemente sauber hinbekommen. Ich bin so happy und sehr stolz auf sie.“
Am Donnerstag bekommt Klara Bleyer im Finale der Freien Kür noch eine weitere Medaillenchance im Solo, im Vorkampf war sie Zweite gewesen. „Dort will ich wieder mein Bestes zeigen“, sagte sie. Am Dienstagvormittag war sie zudem im Vorkampf der Freien Kür im Duett angetreten, zusammen mit Vereinskollegin Susana Rovner kam sie dort mit 204,8936 Punkten auf Platz fünf. „Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Sie sind zum ersten Mal seit Einführung des neuen Wertungssystems ohne ein Base Mark durchgekommen und haben ihre Bestleistung um fast 20 Punkte gesteigert“, lobte Bundeshonorartrainerin Stephanie Marx. Das Finale findet am Mittwoch (16:30 Uhr, Livestream bei Eurovisionsport) statt, als Favoritinnen gelten dort nach der besten Leistung im Vorkampf (259,0126) dann die Niederländerinnen. Zudem beginnen morgen die Entscheidungen im Freiwasserschwimmen, beim 10km-Rennen der Frauen (Start 09:00 Uhr) geht Leonie Beck als Titelverteidigerin an den Start, das Rennen der Männer beginnt um 12:00 Uhr.