Synchron-Duo Barthel/Massenberg und Moritz Wesemann holen die ersten deutschen Medaillen beim Weltcup in Berlin

©Jo Kleindl

Gerade einmal eine Woche hatten Timo Barthel und Lou Massenberg vor dem FINA Diving World Cup in Berlin gemeinsam trainieren können, doch das Ergebnis beim Turm-Synchronspringen konnte sich am Freitag sehen lassen. Am ersten Finaltag sprang das Paar mit 345,33 Punkten auf Rang zwei und sicherte dem Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) damit die erste Medaille bei diesem Heim-Weltcup.

“Das ist ein schönes Gefühl, diese Medaille habe ich mein Leben lang”, meinte Barthel. “Wir hatten jetzt nicht die beste Vorbereitung auf den Wettkampf. Wir haben nur drei, vier Trainingseinheiten zusammen absolviert, und das ist für so ein Event eigentlich gar nichts.” Vor drei Jahren waren die beiden schon einmal zusammen angetreten und hatten bei der WM 2019 in Gwangju (KOR) Platz zehn belegt, von dieser Erfahrung profitierten sie nun weiterhin. “Die Abläufe sind eigentlich immer noch da. Für mich war es natürlich schwer, erstmal wieder den Umschwung auf den Turm zu bekommen, aber ich denke, in der Synchronität haben wir uns da ganz schnell wiedergefunden”, erklärte Massenberg.

Besser als das DSV-Duo waren nur die chinesischen Weltmeister Lian Junjie und Yang Hao, die mit 444,84 Punkten ihrer Favoritenrolle gerecht wurden und einmal sogar eine perfekte 10,0 vom Wertungsgericht erhielten. Bronze schnappten sich Alejandro Solarte und Sebastian Villa Castaneda aus Kolumbien (335,88).

Auch bei den Frauen kamen die Gewinner*innen aus China, hier lautete die Rechnung diesmal: eins plus zwei gleich eins. Mit Chen Yuxi und Quan Hongchan taten sich hier die beiden Besten aus dem Vorkampf im Einzel vom Vortag zusammen und waren wie schon bei den jüngsten Weltmeisterschaften gemeinsam unschlagbar. Das Paar aus dem Reich der Mitte zeigte Synchronspringen in Perfektion, tauchte in allen fünf Runden blitzsauber ein und kam am Ende auf 349,80 Punkte. Am Sonntag kommt es dann im Einzelwettbewerb zum direkten Duell zwischen den beiden famosen Chinesinnen, auf das man sich schon jetzt unbedingt freuen darf. Platz zwei ging an das neu zusammengestellte amerikanische Duo Katrina Young und Nike Agunbiade (261,54). Young hatte bereits bei der WM in Budapest (HUN) Silber gewonnen, dort allerdings mit Delaney Schnell.

Moritz Wesemann mit persönlicher Bestleistung

Eine weitere deutsche Medaille gab es anschließend auch im ersten Einzelfinale des Wochenendes vom 3m-Brett. Moritz Wesemann erzielte mit 432,40 Punkten eine neue persönliche Bestleistung und sprang damit auf Platz drei - der Lohn war neben der Bronzemedaille ein stattliches Preisgeld in Höhe von 4.000 US-Dollar. „Damit habe ich nie gerechnet. Dass alles so gut geklappt hat bei den Schraubensalti und auch ein paar Highlights mit dabei waren, das freut mich”, jubelte der Hallenser und blickte danach optimistisch in die weitere Zukunft: “Es zeigt mir, dass ich Potenzial habe, auch bei einer WM oder um die Olympiaquotenplätze vorn mitspringen zu können.“ Der zweite Deutsche Alexander Lube kam mit 338,55 auf Rang acht und konnte sich damit gegenüber dem Vorkampf um drei Plätze verbessern.

Wesemann musste sich am Ende nur den überragenden Chinesen Wang Zongyuan (562,20) und Cao Yuan (513,85) geschlagen geben, die als einzige sogar die 500-Punkte-Marke knackten. Wang als amtierender Weltmeister und Olympiazweiter des vergangenen Jahres, bekam dabei für fünf seiner sechs Sprünge eine Wertung von über 90 Punkten, selbst sein “schwächster” Versuch brachte ihm immer noch satte 88,40 Zähler ein.

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