Titel-Double für Demler, Schwarz und Matzerath

- 23.09.2021
Selbstbewusst zog Lucas Matzerath die vom ehemaligen Bundestrainer Manfred Thiesmann als Ehrengast überreichte Goldmedaille hoch auf das Siegerpodest und legte sie sich stolz um den Hals. Der 21-Jährige von der SG Frankfurt hatte sich gerade bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal in 59,12 Sekunden den Titel über 100m Brust gesichert. Im Juni war das dem Olympiastarter bereits auf der 50m-Bahn gelungen.
„Mit so einem Sieg geht die neue Saison wirklich klasse los. Und nach fast zwei Jahren ohne Kurzbahnwettkämpfe war eine Bestzeit ja auch irgendwie zu erwarten“, strahlte der 2,01-Meter-Mann. Das Double gelang ihm in der Wuppertaler Schwimmoper an diesem Donnerstag aber nicht allein, auch Kathrin Demler (SG Essen) über 200m Schmetterling (2:09,73 Minuten) und Sven Schwarz (Waspo Hannover) über 1500m Freistil (14:52,63 Minuten) kamen wiederholt zu Meisterehren auf diesen Strecken in diesem Jahr.
„Es ist toll, dass jetzt wieder mehrere Wettkämpfe anstehen und es wieder richtig losgeht“, schwärmte Langstreckentalent Schwarz, der die Olympiaqualifikation nur wegen einer Corona-Infektion verpasst hatte. „Der Olympiasieg von Florian Wellbrock hat uns alle begeistert und motiviert uns natürlich auch sehr für die nächsten Wettkämpfe gegen ihn.“ Wellbrock startet am Samstag beim Freiwasser-Weltcup in Barcelona seine Saison, eine Woche ist er dann wie Schwarz beim FINA Swimming World Cup in Berlin (01. - 03.Oktober) im Einsatz.
Erster Titel für Leonie Becks kleinen Bruder
In Abwesenheit der meisten Aktiven aus dem Olympiateam gab es natürlich auch neue Gesichter auf dem obersten Treppchen zu bestaunen. So siegte Giulia Goerigk (SGR Karlsruhe) über die 800m Freistil (8:41,36 Minuten), über 100m Brust setzte sich Julia Titze (SG Stadtwerke München/1:07,42 Minuten) durch. Die 200m Schmetterling der Männer gewann Aaron Schmidt (SG Neuss1:57,73). Über 100m Freistil war Jessica Felsner (SC Aqua Köln/54,57 Sekunden) die Schnellste, bei den Männern sicherte sich auf dieser Strecke Sebastian Beck (SV Würzburg 05/48,91) dank starker Schlussbahn die erste Goldmedaille.
„Das war der beste Saisonstart, den ich je hatte. Meine erste Medaille in der offenen Klasse und dann gleich der Titel“, jubelte Beck, der gerade seine Bacherlorarbeit (Maschinenbau) schreibt. Und ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Damit steige ich im familieninternen Ranking wohl etwas auf.“ Seine Schwester Leonie war in Tokio Olympiafünfte im Freiwasser geworden, ab und zu wird übrigens gemeinsam trainiert. Zudem ist Becks Vater Alexander der Mannschaftsarzt im Deutschen Schwimm-Verband e.V. (DSV) und Bruder Maximilian betreut in der Abteilung Wettkampfsport das Rekordwesen.
„Der Weg soll auch für mich möglichst nach Paris führen, vielleicht schaffen wir es dann ja gemeinsam zu den Olympischen Spielen“, erzählte Sebastian Beck nach dem gelungenen ersten Schritt im neuen Olympiazyklus. Im Sommer hatte er es als sechstschnellster Sprinter noch nicht in die Olympiastaffel für Tokio geschafft.