Weltklasseleistungen bei der DM in Berlin: Matzerath, Imoudu und Elendt glänzen über 100 m Brust – Salchow und Holt führen Freistil-Staffeln zur WM

- 02.05.2025
Bei den Deutschen Meisterschaften Schwimmen 2025 in Berlin sorgten am Freitag vor allem die Rennen über 100 m Brust für wertvolle Leistungen im internationalen Vergleich. Lucas Matzerath (SG Frankfurt) setzte sich in einem packenden Duell mit Europameister Melvin Imoudu (Potsdamer SV) in starken 59,19 Sekunden durch – und katapultierte sich damit auf Rang drei der Weltjahresbestenliste. „Unser Kopf-an-Kopf-Rennen gibt auch nationalen Meisterschaften immer eine Bedeutung, das pusht mich und macht mir auch Spaß“, sagte Matzerath, der sich damit selbst ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk machte – am Samstag wird er 25. In Singapur will er nun seinen eigenen deutschen Rekord (58,74) ins Visier nehmen.
Imoudu, der mit 59,50 Sekunden ebenfalls unter der WM-Norm blieb, hatte sein WM-Ticket als Olympiavierter bereits vorher sicher. Nachdem der Potsdamer zuletzt durch eine Oberschenkelzerrung etwas gehandicapt war, war auch er glücklich mit seinem Ergebnis: „Für diesen Zeitpunkt stimmt mich das zufrieden. Mein Höhepunkt kommt jetzt erst noch.“
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Bei den Frauen überzeugte Anna Elendt (SG Frankfurt). In 1:05,72 Minuten verbesserte die WM-Zweite von 2022 ihre Saisonbestzeit um zwei Zehntel und rangiert damit nun auf Rang zwei in der Welt. „Meine ganze Familie war auf der Tribüne, das hat mich sehr motiviert. Da ich in den USA lebe, habe ich ja nicht so viele Wettkämpfe in der Heimat“, so Elendt. Als Zweite schwamm Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg) in 1:08,03 Minuten einen neuen deutschen Jahrgangsrekord für 18-Jährige.
Sämtliche DSV-Staffeln sind für die WM in Singapur qualifiziert
Ebenfalls stark präsentierten sich die Sprinter*innen über 100m Freistil. Josha Salchow (SV Nikar Heidelberg) gewann in 48,02 Sekunden nicht nur den Meistertitel, sondern erfüllte souverän die WM-Norm (48,20). „Es läuft alles nach Plan. Ich bin sehr zufrieden mit der Zeit“, sagte der deutsche Rekordhalter (47,80). Sein Ziel: ein WM-Finale im Sommer – so wie bei Olympia in Paris (FRA), wo er im Vorjahr Sechster geworden war.
Dank Salchows Leistung sicherte sich auch die 4x100m-Freistilstaffel der Männer das WM-Ticket. Für das Team empfahlen sich zudem Kaii Liam Winkler und Luca Nik Armbruster (beide SG Neukölln) mit starken Finalzeiten – Winkler schwamm am Freitag gleich zweimal deutschen Jahrgangsrekord für 19-Jährige (jeweils 48,41). Für die Staffelbesetzung ist laut Nominierungsrichtlinien des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) das Mittel aus Vorlauf- und Finalzeit entscheidend, bei diesem blieb Rafael Miroslaw auch ohne DM-Start auf Rang zwei im Ranking vor Winkler und Armbruster.
Bei den Frauen dominierte Nina Holt (SC Magdeburg) in 53,90 Sekunden – und blieb damit zum dritten Mal innerhalb einer Woche unter der 54-Sekunden-Marke. Mit den beiden Essenerinnen Nina Sandrine Jazy (54,71) und Julianna Dora Bocska (54,87 und damit ebenfalls Jahrgangsrekord für 19-Jährige) zeigten zwei Nachwuchstalente starke Leistungen. „Ich freue mich, dass es die Staffel nach längerer Zeit wieder geschafft hat“, sagte Holt. Jazy jubelte: „Ich hätte nie gedacht, dass das in dieser Woche alles so gut klappt zwischen zwei Abiturklausuren.“
Damit ist erstmals seit Olympia 2021 wieder ein deutsches Quartett in dieser Disziplin bei einer weltweiten Meisterschaft vertreten. Auch die 4x200m-Freistilstaffel der Frauen kann seit Freitag für Singapur eingeplant werden, da dank Julia Mrozinskis Vorlaufleistung (1:59,55 Minuten) beim Meeting der Pro Swim Series in Fort Lauderdale (USA) nun ebenfalls die DSV-Vorgabe bereits unterboten wurde. Damit wird die DSV-Mannschaft in allen Staffelwettbewerben der WM vertreten sein.