Bundesligastart: Spandaus Frauen als Favoritinnen, aber Bochum will angreifen

- 01.10.2025
Es war ein erfolgreicher Sommer für die Frauen im deutschen Wasserball. Erst gewann die deutsche Auswahl bei den World University Games in Duisburg sensationell Gold und damit die erste internationale Medaille bei einem Frauenturnier seit 40 Jahren. Schon zuvor gelang zudem die souveräne Qualifikation für die EM-Endrunde 2026 auf Madeira (POR). Und dann schafften am vergangenen Wochenende auch noch die Wasserfreunde Spandau 04 als amtierende Deutsche Meisterinnen den erstmaligen Einzug in die Hauptrunde der Champions League, und das sogar als Gruppensiegerinnen ihres Qualifikationsturniers.
Nach diesen internationalen Achtungszeichen soll der Schwung auch in die Wasserball-Bundesliga mitgenommen werden, die am 04. Oktober in die neue Spielzeit startet. Und das mit einem neuen Team: Der SC Chemnitz, im Nachwuchsbereich seit Jahren einer der führenden Klubs hierzulande, ist erstmals seit der Saison 2018/19 auch wieder bei den Frauen im Oberhaus vertreten. 2016 standen die Sächsinnen sogar schon einmal im Finale um die Deutsche Meisterschaft, nun wollen sie den zahlreichen Talenten im Verein den nächsten Entwicklungsschritt ermöglichen. Die Frauen von Waspo 98 Hannover haben in dieser Saison dagegen kein Team gemeldet und sich vorerst aus der Bundesliga zurückgezogen.
Berlin hat seit 2018 alle nationalen Titel gewonnen
Im Kampf um den Titel tragen die Wasserfreunde Spandau 04 abermals die Favoritenrolle, die seit 2018, also seit Bestehen des Teams, sämtliche nationalen Trophäen gewonnen haben. „Das Ziel für die anstehende Saison ist ganz klar die Titelverteidigung. Und damit meine ich neben der Deutschen Meisterschaft auch den Pokal und den Supercup. Wie wir letztes Wochenende unter Beweis stellen konnten, sind wir dieses Jahr stärker als letztes Jahr“, sagt Spandaus Kapitänin Gesa Deike. Und meint ganz allgemein zu den starken Ergebnissen im Sommer: „Über die Erfolge und der Weiterentwicklung unserer Sportart bin ich stolz.“
Die größte Konkurrenz für die Berlinerinnen dürfte erneut der SV Blau-Weiß Bochum sein. Der Rekordchampion (zwölf Titel) stand schon in der vergangenen Saison im Finale und fordert die Wasserfreunde nun erneut heraus. „Wir wollen auf jeden Fall Spandau angreifen“, betont Kapitänin Jana Stüwe. Dafür hat sich Bochum international mit mehreren Spielerinnen aus Südafrika, Griechenland und der Slowakei verstärkt. „Wir erhoffen uns, dadurch eine noch stärkere Mannschaft aufstellen zu können“, sagt Stüwe, auch wenn zugleich einige Spielerinnen wie etwa Ex-Nationalspielerin Felicitas Guse nicht länger dabei sind. Die langjährige Torhüterin fungiert in Bochum künftig aber als Co-Trainerin von Coach Evangelos Charachles. „Sie ist eine enorme Bereicherung auch im Training, wo wir jetzt viel spezifischer arbeiten können“, berichtet Jana Stüwe.
Drei deutsche Teams spielen auch im Europapokal
Die nationalen Top-Teams Spandau und Bochum spielen beide auch im Europapokal – die Berlinerinnen wie erwähnt in der Champions League, die Blau-Weißen im neu geschaffenen Conference Cup. Dritter deutscher Vertreter auf internationalem Parkett ist der SSV Esslingen im Challenger Cup. Der Bundesliga-Dritte der vergangenen Saison musste ebenfalls etliche Abgänge hinnehmen, dafür sind fünf Spielerinnen neu dazugestoßen. Im Frühjahr werden zwei weitere Talente nachrücken, die beide jetzt noch 14 Jahre jung sind und gemäß der Wettkampfbestimmungen in der Bundesliga erst mit 15 zum Einsatz kommen dürfen. „Sie trainieren aber bereits mit dem Team und waren auch im Trainingslager in Griechenland schon dabei, um sie frühzeitig ins Team zu integrieren“, sagt Trainerin Iris Schneider. Auch mit diesem jungen Team hat sich der SSVE wie in der Vorsaison wieder den dritten Platz vorgenommen.