Deutsche Top-Unternehmen mit großer Unterstützung für eine Olympiabewerbung
- 16.10.2025
Durch die ARD-Doku „Being Franziska van Almsick“ ist die Schwimmerin nicht nur deutschen Sportfans aktuell gerade wieder sehr präsent. Über drei Millionen Mal wurde der Film über ihre beeindruckende Karriere in den vergangenen sechs Wochen bereits gestreamt. Um so wirkungsvoller dürften auch der Aufruf zu mehr Zutrauen und einer deutschen Olympiabewerbung nachhallen, den die 47-Jährige am Rande eines Sporthilfe-Termins mit Christiane Schenderlein, Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, startete.
>> Schwimmen winken Fanrekorde bei Olympia in Deutschland
„Ich vermisse unsere Leistungsbereitschaft. Ich vermisse, dass wir wieder Lust haben, vorne mitzumischen. Wir haben uns in der Vergangenheit zu oft untergeordnet", sagte van Almsick, die stellvertretende Vorsitzende des Sporthilfe-Aufsichtsrates ist. Und wünschte sich die Welt zu Gast bei Spielen in Berlin, Hamburg, München oder Köln als Zentrum der Region Rhein-Ruhr. „Alle haben etwas davon. Eine Schwimmhalle für Olympia kann eine Musikhalle oder ein Theater für die Zukunft sein. Wir sind nicht doof. Wir Deutschen können einiges und müssen uns nicht verstecken.“
"Wir müssen Olympia wieder als gesellschaftliches Zukunftsprojekt begreifen, nicht als politische Bühne. Und genau das tun wir jetzt.“
Das sehen offenbar auch führende Wirtschaftsmanager*innen so. Zahlreiche deutsche Unternehmen haben sich nämlich gerade zur „Wirtschaftsinitiative Spiele in Deutschland“ zusammengeschlossen, um eine mögliche Bewerbung Deutschlands um Olympische und Paralympische Spiele zu unterstützen. Dazu gehören bislang:
- Adidas
- Alpecin
- BASF
- Bayer AG
- BMW Group
- Commerzbank
- Deutsche Bank
- Deutsche Börse
- Edeka
- Evonik
- FGS Global
- Fraport
- Henkel
- HRS Group
- Infineon
- KfW
- Mercedes-Benz
- Merck
- Niedax
- Rewe
- RWE
- SAP
- Schaeffler
- Sixt
- Team Viewer
- Telekom
- TÜV Rheinland
- Volksbanken Raiffeisenbanken
- Volkswagen Group
- Vonovia
- Würth
- Zalando
Eine Bewerbung schafft Aufbruchstimmung und Verbindlichkeit
„Diese Initiative ist eine bislang beispiellose Allianz aus unterschiedlichsten Branchen. Diese Unternehmen wollen gemeinsam ein Zeichen setzen: Sie alle glauben an die Idee Olympischer und Paralympischer Spiele in Deutschland. Wichtig ist: Es geht dabei nicht nur um Geld, um eine erfolgreiche deutsche Bewerbung zu unterstützen. Die Wirtschaft bringt auch ihre Kommunikationskanäle, ihre Innovationskraft und ihre gesellschaftliche Reichweite ein. Die gemeinsame Botschaft lautet: Wir trauen dem Sport und diesem Land etwas zu. Und das ist nach Jahren der Skepsis ein entscheidendes positives Signal“, sagte Michael Mronz, der als Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) automatisch auch dem Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) angehört.
Synchronschwimmerin Solène Guisard testet den Olympi-O-Mat
Weiter sagte der frühere Tennis-Profi: „Ein Land, das sich auf Olympische Spiele vorbereitet, setzt sich selbst ein Ziel – ein fixes Datum, das sich nicht verschieben lässt. Das schafft Aufbruchsstimmung und Verbindlichkeit. Das Event ist und bleibt ein Wirtschaftsmotor: Durch Paris 2024 wurden vorübergehend über 180.000 Jobs geschaffen, 90 Prozent der Event-bezogenen Aufträge gingen an französische Unternehmen, von denen 80 Prozent kleinere oder mittlere Unternehmen gewesen sind. Im mittleren Szenario wurde in Summe eine geschätzte Wertschöpfung von rund 8,9 Milliarden Euro im Land generiert. Der wirtschaftliche Nutzen war deutlich, aber der eigentliche Erfolg lag in der gesellschaftlichen Wirkung: mehr Zusammenhalt, mehr Stolz, mehr Vertrauen, mehr Sport. Das zeigt: Olympische Spiele können gut funktionieren – auch in demokratischen Staaten mit kritischer Öffentlichkeit. Wir müssen Olympia wieder als gesellschaftliches Zukunftsprojekt begreifen, nicht als politische Bühne. Und genau das tun wir jetzt.“
Passender Slogan: Ein Fuchs, wer dabei auch den DAX denkt
Natürlich ist es kein Zufall, dass die Initiative kurz vor dem Referendum zur Olympiabewerbung in München am 26. Oktober startete. Ein Slogan der begleitenden Kampagne lautet ja schließlich auch: „Ein Fuchs, wer bei den Spielen auch an den DAX denkt.“ Eine Ablehnung durch die Bürger*innen der bayrischen Landeshauptstadt gilt als nicht sehr wahrscheinlich. Das Umfrage-Institut Dimap soll laut dem Portal Sport&Politics für den DOSB Anfang Oktober ermittelt haben, dass bei der Briefwahl bereits 65 Prozent der Befragten für die Sommerspiele gestimmt haben, nur 31 Prozent dagegen.
"Wir wollen nicht nur mitspielen – wir wollen gewinnen.“
Die Bürger*innenbefragung bei den anderen Kandidaten sollen 2026 stattfinden, die endgültige Entscheidung soll im DOSB dann im September kommenden Jahres fallen. „Der Beste soll gewinnen, weil wir mit ihm auch international die besten Chancen haben. Wir wollen nicht nur mitspielen – wir wollen gewinnen“, betonte Mronz im Spobis-Interview. Und wählt damit genau die gleiche Stoßrichtung wie Ex-Schwimmerin Franziska van Almsick.