Laura Sophie Kohlmann beeindruckt in Berlin mit Titeln und Bestzeiten

Wenn am morgigen Sonntag die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften (DJM) in Berlin zu Ende gehen, wird Laura Sophie Kohlmann (Jahrgang 2009) bereits wieder zu Hause im Ruhrpott sein. Ein leckeres Schnitzel wolle sie sich gönnen nach dieser für sie so erfolgreich verlaufenen Veranstaltung, verriet sie vor ihrer Abreise noch – natürlich mit knuspriger, goldener Panade. Diese Farbe war auch am Samstag wieder sehr angesagt bei ihr: Die 16-Jährige von der SG Essen fügte ihrer beeindruckenden Sammlung am Samstag zwei weitere Goldmedaillen über 200m Lagen und über 200m Brust hinzu – jeweils erneut mit persönlicher Bestzeit. Im Lagenrennen unterbot sie ihren bisherigen Hausrekord mit 2:14,76 Minuten um mehr als anderthalb Sekunden, auf der Bruststrecke mit 2:29,12 sogar gleich um viereinhalb. Insgesamt feierte sie bei der DJM 2025 fünf Titel, vier davon mit neuer Bestzeit

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„Unter 2:30, das ist Wahnsinn!“, freute sie sich. Und meinte auch über ihre in der Punktetabelle noch wertvollere Lagen-Leistung: „Ich hätte nicht gedacht, dass es direkt nach dem Höhentrainingslager so schnell wird.“ Nach diesen Auftritten blickt sie nun voller Optimismus voraus auf die anstehenden Europameisterschaften der Junior*innen (JEM) in Samorin (SVK/01. – 06. Juli). „Ich habe mir auf jeden Fall vorgenommen, in ein Finale oder erstmal ins Halbfinale zu kommen. Letztes Jahr bin ich ja immer schon im Vorlauf rausgeflogen. Mal schauen, was geht. Vielleicht ja auch eine JWM-Quali.“

Atmosphäre in der ausverkauften SSE beflügelt auch Noelle Benkler 

Vor ausverkauften Rängen in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) lieferten aber auch noch andere Schwimmerinnen flotte Zeiten über 200m Lagen ab. Etwa Linda Roth (SV Cannstatt/Jahrgang 2008), die im Vorfeld das Ziel ausgegeben hatte, nach den 100m Freistil zum Auftakt noch über weitere Strecken die JEM-Norm zu unterbieten, was ihr mit 2:14,61 Minuten deutlich gelang. Noch schneller war im ältesten Jahrgang 2007 Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg) unterwegs. Ihre Zeit von 2:13,76 Minuten war bislang sogar die wertvollste Leistung überhaupt in der weiblichen Jugend bei den laufenden Titelkämpfen.

Genau wie Kohlmann hat auch Benkler bereits fünf Goldmedaillen zu Buche stehen und kann am Sonntag über 100m Rücken sogar noch weiter aufstocken. Ihren bisherigen DJM-Bestwert (vier Titel) hat sie aber in jedem Fall schon übertroffen. Am Samstag siegte sie auch noch über 50m Rücken in 29,34 Sekunden und konnte damit ihre Bestzeit auf dieser für sie eher Nebenstrecke gleich um vier Zehntel drücken. „Ich habe keine Ahnung, wo diese Zeiten herkommen. Wir sind ja gerade erst aus der Höhe wiedergekommen, körperlich bin ich echt fertig, obwohl es nicht ganz so schlimm ist wie in den letzten Jahren. Aber die Atmosphäre hier bei der DJM beflügelt mich einfach“, sagte sie.

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Julia Ackermann triumphiert zum fünften Mal in Folge 

Auch Julia Ackermann (SC Chemnitz von 1892/Jahrgang 2007) ist längst ein vertrautes Gesicht auf der höchsten Stufe des Siegerpodests. Ihr Triumph über 800m Freistil war für sie bereits der fünfte in Folge auf dieser Strecke – dieses Mal in einer Zeit von 8:41,96 Minuten. „Das war schon mein Ziel, diese Serie jetzt perfekt zu machen“, sagte die 18-Jährige, die bei den Juniorinnen auch schon Gold beim European Olympic Youth Festival (EYOF) und bei der Freiwasser-EM gewann.

Im kommenden Jahr wird die Chemnitzerin nun endgültig in die offene Klasse überwechseln, in der sie auch jetzt schon ihr Potenzial andeuten konnte – zuletzt etwa mit Erfüllung der WM-Norm auf der Kurzbahn im vergangenen Herbst. „Das ist eine neue Herausforderung, und die begrüße ich natürlich“, sagte sie. Wenngleich sie natürlich weiß, dass der Konkurrenzkampf hierzulande auf den Langstrecken besonders groß ist. Aber Ackermann hat auch schon einen Plan, in welchen Bereichen sie sich künftig noch verbessern kann. „Auf jeden Fall bei meinen Wenden, da habe ich noch viel Potenzial. Überhaupt habe ich meine Technik ein bisschen umgestellt und befinde mich gerade noch in einer Übergangsphase. Das ist ein Prozess, der eine Weile dauert, aber ich bin positiv gestimmt.“ Noch schneller als Ackermann war über 800m Freistil übrigens Sydney Savannah Ferch (SG Dortmund/Jahrgang 2009) unterwegs mit einer Zeit von 8:39,31 Minuten.

Triple-Quadruple auf den Bruststrecken für Hannah Schneider 

Über 200m Brust machten sowohl Hannah Schneider (Hofheimer SC/Jahrgang 2008) als auch Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg/Jahrgang 2007) das Brust-Triple perfekt. Nach ihren Siegen über 50m und 100m an den Tagen zuvor waren die Trainingskolleginnen am vorletzten DJM-Tag auch noch auf der längsten Bruststrecke erfolgreich, über die Ludwig im vergangenen Jahr sogar schon in der offenen Klasse triumphiert hatte. Hannah Schneider gelang damit sogar das Triple-Quadruple: Sie war das vierte Jahr in Folge die große Abräumerin über diese Lage, nur in ihrem ersten DJM-Jahr war ihr das noch nicht gelungen. „Ich bin überglücklich“, jubelte sie. „Es hat echt Spaß gemacht, mit den anderen zu racen.“

Gleich zwei Siegerinnen gab es über 50m Rücken im Jahrgang 2010, wo Lara Vandenhirtz (Aachener SV 06) und Melina Stark (SG Rhein-Mosel) nach 30,01 Sekunden zeitgleich anschlugen. Auch im ein Jahr jüngeren Jahrgang lag die Erstplatzierte Marlene Schreiber (SC Chemnitz von 1892/30,48) – die am Samstag auch noch die 200m Lagen gewann – im Ziel nur eine Hundertstel vor Hannah Victoria Bürger (Dresdner SC 1898).

 

Alle DJM-Siegerinnen des vierten Tages

800m Freistil:

2012: Amelie Rühl (SG Frankfurt) 9:30,43

2011: Julia Franziska Kaul (SG Franfurt) 9:09,95

2010: Zarina Selimovic (SG Dortmund) 9:04,13

2009: Sydney Savannah Ferch (SG Dortmund) 8:39,31

2008: Annika Dewdney (SG Stadtwerke München) 9:02,66

2007: Julia Ackermann (SC Chemnitz von 1892) 8:41,96

 

 

200m Lagen:

2012: Mia Marie Junga (Berliner TSC) 2:24,14

2011: Marlene Schreiber (SC Chemnitz von 1892) 2:23,67

2010: Alina Meyer (Delmenhorster SV 1905) 2:21,84

2009: Laura Sophie Kohlmann (SG Essen) 2:14,76

2008: Linda Roth (SV Cannstatt) 2:14,61

2007: Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg) 2:13,76

 

50m Rücken:

2012: Laetitia Adelhardt (SC Wasserfreunde München) 30,68

2011: Marlene Schreiber (SC Chemnitz von 1892) 30,48

2010: Lara Vandenhirtz (Aachener SV 06) und Melina Stark (SG Rhein-Mosel) 30,01

2009: Ilayla Hayirli (1.FCN Schwimmen) 30,50

2008: Viktoria Hoffmann (SG Lübeck) 29,29

2007: Noelle Benkler (SV Nikar Heidelberg) 29,34

 

200m Brust:

2012: Lia Hartmannshenn (SG Mönchengladbach) 2:39,01

2011: Isabella Dewerne (BSG Stahl Eisenhüttenstadt / Steelmasters) 2:37,18

2010: Carla Baraniskin (SG Dortmund) 2:37,35

2009: Laura Sophie Kohlmann (SG Essen) 2:29,12

2008: Hannah Schneider (Hofheimer SC) 2:28,99

2007: Lena Ludwig (SV Nikar Heidelberg) 2:29,48

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