Wasserspringerin Saskia Oettinghaus steigt vom Brett

© Jo Kleindl

Wasserspringerin Saskia Oettinghaus wird künftig keine Wettkämpfe mehr bestreiten. Die 27-Jährige beendet nach 21 Jahren auf dem Brett ihre aktive Karriere und wird sich auf ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin konzentrieren.

Im vergangenen Jahr hatte Oettinghaus bei den Olympischen Spielen in Paris (FRA) mit Rang sieben vom 3m-Brett noch für die größte Überraschung im deutschen Sprungteam gesorgt. Bedeutete das doch das beste Ergebnis einer deutschen Wasserspringerin in dieser Disziplin seit der Bronzemedaille von Dörte Lindner bei Olympia 2000 in Sydney (AUS). Seitdem war nur die Dresdnerin Tina Punzel 2021 in Tokio (JPN) ebenfalls Siebte geworden. „Jetzt konnte ich beim wichtigsten Wettkampf überhaupt endlich mal alles abrufen – das ist einfach cool“, jubelte Oettinghaus damals. Und auch Bundestrainer Christoph Bohm meinte: „Das ist eine ganz tolle Leistung von ihr. Das ist fast so viel wert wie eine Medaille.“ Mit Gold im 3m-Synchronspringen sowie Bronze im 3m-Einzel bei den Europaspielen 2015 in Baku (AZE), zahlreichen Deutschen Meistertiteln und Medaillen beim Weltcup stehen weitere Erfolge zu Buche.  

Anhaltende Knieprobleme verhindern eine Olympia-Mission 2028

2024 in Paris konnte Oettinghaus noch nicht ahnen, dass es zugleich auch ihr letzter großer Auftritt sein sollte. Zwar ging sie im Februar 2025 bei den Deutschen Hallenmeisterschaften noch einmal vom 1m-Brett an den Start. Anhaltende Knieprobleme schränkten sie allerdings zunehmend ein und ließen keine weiteren Wettkämpfe zu.

„Ich habe nach Olympia immer wieder starke Knieschmerzen gehabt und habe den Sommer genutzt, um alles zu versuchen, das in den Griff zu bekommen. Aber es ist immer noch nicht richtig heil. Vier Jahre bis Olympia in Los Angeles wäre ein weiter Weg mit dem Knie geworden“, zitiert ihr Verein Dresdner SC 1898 auf seiner Website. „Abgesehen von dem Knie war Olympia in Paris mein Highlight. Damit habe ich alles erreicht, was ich sportlich erreichen wollte. Danach habe ich gemerkt, dass ich die Motivation nicht mehr gefunden habe, zum Beispiel, um bei einer EM um eine Medaille mitzuspringen. Ich hatte zu Schulzeiten zwei große Ziele: Das erste Ziel war Olympia, der zweite Traum war eine eigene Physiotherapie-Praxis. Und für diesen zweiten Traum ist jetzt die Zeit gekommen mit 27 Jahren“, so die gebürtige Rostockerin weiter.

Nachdem sie den Bachelor im Bereich Präventions-, Reha- und Fitnesssport in der Tasche hat, hat Saskia Oettinghaus in Dresden nun eine Ausbildung zur Physiotherapeutin in Dresden begonnen. „Wenn die anderen 2028 zu Olympia fahren, dann habe ich hoffentlich meinen Abschluss in der Tasche“, sagte sie. Neben ihrer Ausbildung arbeitet Oettinghaus bereits nebenberuflich als Personal Trainerin.

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