Weltcup in Berlin: Florian Wellbrock freut sich auf sein Heimspiel

©Jo Kleindl

Hunderte Stars aus aller Welt haben für den FINA Swimming World Cup in Berlin (21. – 23. Oktober) gemeldet, aber auch für die Aktiven des Deutschen Schwimm-Verbandes e.V. (DSV) ist das Kurzbahn-Spektakel in der Heimat ein absolutes Highlight. „Auf so einen hochwertigen Wettkampf in der Heimat freue ich mich natürlich. Berlin ist für uns schließlich so etwas wie unser zweites Wohnzimmer“, sagte Florian Wellbrock. Der Olympiasieger und Weltmeister wird beim Weltcup-Auftakt erwartungsgemäß auf seiner Paradestrecke 1500m Freistil antreten, zudem hat der 25-Jährige für die 200m und 400m Freistil gemeldet. Die einmischen Fans bekommen ihren Topstar damit an jedem der drei Wettkampftage (Finals jeweils ab 19:00 Uhr) zu sehen.

 

>> Zur Veranstaltungsseite mit Ticketverkauf und Zeitplan

 

Wie andere erfolgreiche Mitglieder aus seiner Magdeburger Trainingsgruppe gehört Wellbrock nun der Sportfördergruppe der Bundeswehr an und hatte dort im September seine Grundausbildung in Hannover zu absolvieren. „Durch die Grundausbildung bei der Bundeswehr war es zu Saisonbeginn etwas schwieriger als sonst, mit dem Training alles unter einen Hut zu bekommen. Ich bin aber überrascht, wie gut es teilweise trotzdem schon wieder läuft. Bestzeiten sind so natürlich noch nicht wieder in Reichweite“, meinte der Kurzbahn-Weltrekordler, der nach dem Gewinn von fünf WM-Medaillen im Juni leider von einer Coronavirusinfektion gebremst worden war. Die Wochen in Uniform habe er als interessante Abwechslung empfunden, die körperlichen Ertüchtigungen dabei habe er als Leistungssportler locker wegstecken können. „Wir haben die Aktiven aus anderen Sportarten viel intensiver kennenlernen können in diesen vier Wochen, das war auch mal sehr schön“, so Wellbrock.

Wellbrocks Vereinskolleg*innen Isabel Gose und Lukas Märtens hatten bei den Europameisterschaften in Rom (ITA) bekanntlich ihre ersten internationalen Titel gewinnen können, für sie stehen nach der Grundausbildung nun die ersten Rennen als Champions an. Eine Rolle, an die sich die 20-jähirge Gose erst noch zu gewöhnen hat. „Mitten in Berlin wurden Lukas und ich zuletzt auf der Straße erkannt und auch freundlich angesprochen. Das war ein sehr schönes Erlebnis und zeigt, dass sich auch die Fans hier diesem Weltcup entgegenfiebern“, so Gose. Fünfmal, auf allen Freistilstrecken von 50m bis 800m, wird die 400m-Europameisterin in der Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark (SSE) starten. „Ich freue mich besonders drauf, auch mal wieder die kürzeren, spritzigeren Strecken zu versuchen“, sagte die gebürtige Berlinerin.

Lukas Märtens ist beim Weltcup über 100m, 200m und 400m Freistil im Einsatz, zudem versucht er sich über 100m und 200m Rücken. „Ich gebe natürlich alles und werde es genießen, allzu große Hoffnungen auf einen Sieg kann ich mir nach einigen gesundheitlichen Problemen zuletzt diesmal wohl nicht machen“, sagte Märtens. Für Bundestrainer Bernd Berkhahn ist das aber kein Problem: „Auch wenn nicht immer Bestzeiten im Fokus stehen können, ist es für uns wichtig, die internationalen Routinen zu bekommen“, betonte er.

Das gilt insbesondere für Sarah Wellbrock. Die 28-Jährige bestreitet in der Hauptstadt ihren Comeback-Wettkampf auf internationaler Bühne, nachdem sie in der Vorsaison auf die internationalen Toprennen verzichtet hatte, um sich auf ihr Jurastudium zu konzentrieren. „Natürlich habe ich trotzdem weiterhin nahezu täglich trainiert und konnte beispielsweise im Kraftbereich einige erfreuliche Fortschritte erzielen. Nach Abschluss meiner schriftlichen Prüfungen für das Jura-Staatsexamen Ende August und unserer freien Trauung Anfang September bestreite ich nun aber wieder das volle Programm mit unserer Trainingsgruppe“, sagte die Olympiadritte von Tokio. Ausgerichtet wird nun alles auf die Olympischen Spiele in Paris (FRA) 2024, bei denen sie am liebsten in Becken und Freiwasser starten möchte. „Der Weltcup ist für mich aber ein wunderbarer Einstieg, denn Wettkämpfe sind schließlich der Grund, warum wir dies alles tun. Ich freue mich auf Berlin“, sagte Sarah Wellbrock.

 

 

 

Diesen Artikel teilen

Weitere News